Die Midlife-Crisis wird zur endzeitlichen Multikrise, die vor allem Jugendliche trifft. Auf TikTok lacht und weint #RaptureTok über eine gescheiterte Entrückungs-Prophezeiung letzer Woche. Und statt dem gebrochenen Herzen 💔 tragen Jugendliche ihre Trauer jetzt mit einer verwelkten Rose 🥀 ins Netz. Aber zuerst:

Ist es möglich, in einer Beziehung, wenn es um Intimität geht, einen Schritt zurückzugehen? Diese Frage stellt der Song »back to friends« von sombr, derzeit auf Platz 4 der deutschen Spotify-Charts. Er erzählt von einem angeblich lockeren One-Night-Stand, der sich für den Sänger alles andere als locker anfühlte. Melancholie und Reue durchziehen den Song, während eine verzerrte Radiostimme die verzweifelten Lyrics singt: »Wie können wir jetzt einfach wieder Freunde sein, nachdem wir eben noch das Bett miteinander geteilt haben? Wie kannst du mich anschauen und so tun, als wäre ich ein Fremder?« Für viele Jugendliche ist es der perfekte Soundtrack für dunkle Herbstnächte. Zugleich eröffnet er Gespräche über Liebe, Nähe und Gottes Plan für Nähe.

Drei Gesprächsthemen

1. Midlife-Crisis existiert nicht mehr

Worum es geht: Lange Zeit galt die sogenannte »U-förmige Glückskurve« als psychologische Tatsache. Sie besagt, dass das Wohlbefinden bis ins mittlere Alter sinkt (dem Zeitpunkt deiner Midlife-Crisis), um später im Leben wieder anzusteigen. Doch eine neue großangelegte Studie stellt dieses Modell infrage.

Die abnehmende psychische Gesundheit junger Menschen und das weltweite Verschwinden der U-förmigen Unglückskurve nach Alter, Plos

Warum das keine so gute Nachricht ist: Schön wäre es, wenn die Veränderung darauf hindeutete, dass die Lebensmitte weltweit glücklicher geworden ist und 45 schlicht das neue 25 wäre. Die Realität sieht jedoch eher umgekehrt aus: 25 ist das neue 45. Die Mitte des Lebens ist nicht einfacher geworden – vielmehr ist das Jungsein deutlich schwerer. Die FAZ spricht von einer »endzeitlichen Multikrise«. Die Studienautoren schreiben: »Es ist offensichtlich, dass die einst U-förmige Verteilung der Verzweiflung (en. Despair) nach Alter heute durch eine sinkende Verzweiflung mit zunehmendem Alter ersetzt wird – ausgelöst durch einen Anstieg der Verzweiflung unter Jüngeren.« Früher fühlte sich Älterwerden als Verlust an. Heute fast wie ein Entkommen auf die scheinbar »sicherere« Seite. Junge Menschen sehnen sich nach dem, was Erwachsene haben – vielleicht stärker als je zuvor.

Frag deine Jugendlichen: Was ist eine Sache, von der du dir wünschst, dass sie später im Leben anders ist?

2. Entrückung war letzte Woche

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