Dein Kind ist vor fünfzehn Minuten durch die Tür gestürmt...

Und die Tinte auf dem Schuljahreszeugnis ist noch nicht einmal getrocknet...

Da dringen aus dem mit Spielzeug und Büchern überladenen Kinderzimmer die gefürchteten Worte:

»MIR IST LANGWEILIG!«

Das kommt dir bekannt vor, oder? Der Sommer steht vor der Tür und mit ihm die erstaunliche Fähigkeit unserer Kinder, sich gerade mal fünf Minuten am Stück selbst zu beschäftigen. Sie hatten seit ihrer Schnullerzeit nicht mehr so viel Mühe, sich zu beruhigen!

In unserer Vorstellung ist der Sommer eine idyllische Zeit – Sand, Sonne, Freibäder, frische Brisen – gefüllt mit Erinnerungen an lange Nächte, Glühwürmchen und Lachen. Aber in der Realität kann der Sommer sich anfühlen wie eine Zirkusnummer – du auf einem Einrad, deine eigenen Verantwortungen auf der Stirn balancierend, während du gleichzeitig die Wünsche und Bedürfnisse deiner Kinder wie Feuerbälle jonglierst.

Darf ich dir ein Geheimnis verraten? (Ich wünschte, es wäre kein so gut gehütetes Geheimnis. Ich wünschte, jemand hätte es mir schon vor Jahren erzählt.) Hier ist es:

Es ist nicht deine Aufgabe, dein Kind vor Langeweile zu schützen. Nein! Es ist auch nicht deine Aufgabe, dein Kind zu unterhalten. Und es ist auch nicht deine Aufgabe, dein Kind glücklich zu machen. Deine Aufgabe ist es, dein Kind zu lieben.

Und manchmal bedeutet Liebe, Nein zu sagen. Liebe bedeutet, Kinder dazu anzuregen, ihre Kreativität zu nutzen. Manchmal bedeutet Liebe, die Technik beiseitezulegen und die Kinder hinaus in die Natur zu schicken.

Und manchmal sieht Liebe so aus...

Kind:  »MIR IST LANGWEILIG!«
Elternteil:  »Wenn du bis [DEINE NÄCHSTE FREIE ZEIT] Uhr wartest, nehme ich mir Zeit für dich. Bis dahin musst du dich selbst beschäftigen.«

Kind:  »MIR IST LANGWEILIG!«
Elternteil:  »Hast du den Hausarbeitsplan angeschaut? Hier sind 3 Dinge, die du tun kannst, um unserer Familie zu helfen.« (PS: – Auch schon Kleinkinder können – und sollten meiner Meinung nach – kleine Hausarbeiten erledigen!)

»Hast du den Hausarbeitsplan angeschaut? Hier sind 3 Dinge, die du tun kannst, um unserer Familie zu helfen.« Foto unsplash+

Kind:  »MIR IST LANGWEILIG!«
Elternteil:  »Geh für eine Stunde nach draußen. Mach Sport, zähle die Autos, die vorbeifahren, finde Figuren in den Wolken, mach einen Spaziergang, setz dich auf die Veranda.«

Kind:  »MIR IST LANGWEILIG!«
Elternteil:  »Hast du in letzter Zeit ein Buch gelesen? Geh und lies (oder schau dir Bilder an) für die nächsten 30 Minuten. Dann möchte ich hören, was du gelesen/gesehen hast.«

Kind:  »MIR IST LANGWEILIG!«
Elternteil:  »Geh und mach 3 nette und/oder großzügige Dinge für andere Menschen. Dann komm zurück und erzähl mir, was du gemacht hast und wie es gelaufen ist.«

Oder wie wäre es damit:

Kind: »MIR IST LANGWEILIG!«
Elternteil: [Schweigen.] *Schulterzucken* »Das klingt, als wär’s dein Problem.« *Kehrt zurück, um Punkt Nr. 4 der 483984 Dinge auf der To-Do-Liste zu erledigen.*

👉
Wie sieht es in deiner Familie aus? Wie bekämpft ihr die Langeweile im Sommer? Lass es uns in den Kommentaren wissen. ⬇️
Dieser Artikel wurde von Holly Crawshaw verfasst und zuerst von Parent Cue veröffentlicht. Deutsche Version von Olivia Felber.

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