Sechs Gesprächsthemen
1. Dinner for One

Worum es geht: Ein Artikel von Derek Thompson im The Atlantic hat eine Diskussion darüber ausgelöst, wie viel Zeit die Amerikaner inzwischen allein verbringen. Was ist los? Früher ging man zusammen essen, heute bestellen viele lieber Essen nach Hause wo sie es alleine vor einem Bildschirm essen und »chillen«. Früher ging man ins Kino, heute schauen viele lieber allein Fernsehen.
Besonders auffällig: Junge Männer isolieren sich schneller als jede andere Gruppe. Wenn wir alle ständig ein Fenster zur Welt in der Hand halten, fühlt es sich vielleicht so an, als bräuchten wir die Gemeinschaft mit anderen nicht mehr. Doch ob dieser Rückzug gut für unser Wohlbefinden ist, bleibt fraglich.
2. Flirten mit Chatbot im Trend

Worum es geht: Eine weltweite Studie von World mit über 90.000 Befragten ergab: 26 Prozent haben bereits mit einem Chatbot oder einer KI geflirtet – sei es aus Spaß oder ohne es zu merken.
Warum das beunruhigt: Der Turing-Test, benannt nach dem Informatiker Alan Turing, war ein textbasierter Test, der zeigen sollte, ob Maschinen echte Intelligenz besitzen. Eine Maschine bestand den Test, wenn ein menschlicher Prüfer nicht mehr erkennen konnte, ob er mit einem Menschen oder einer Maschine sprach.
75 Jahre später: Wenn Menschen heute unwissentlich mit Chatbots flirten, bestehen die Bots den Test offensichtlich – die Menschen hingegen, könnte man sagen, versagen. Soziale Medien wurden ursprünglich als Ergänzung zum echten Leben verkauft. Doch der Weg von der Ergänzung zum Ersatz ist kürzer, als man denkt.
3. Mutprobe küsst Schultoilette
Diese Mutproben sind gerade im Trend:
Warum eine Klo-Renovierung helfen könnte: Experten warnen eindringlich vor diesen gefährlichen Trends und die Polizei droht den Schülern zurück. Was uns aufgefallen ist: Alle diese Trends finden auf der Schultoilette statt. Ein ekliger, oft schlecht beleuchteter Ort, den anscheinend keiner sauberhalten kann und der zum Beschmieren der Wände und dem Umsetzen von schlechten Ideen einlädt. Viele Kinder trauen sich aufgrund der hygienischen Umstände und der Heruntergekommenheit der Schulklos während der Schule gar nicht mehr auf Toilette zu gehen und trinken deshalb auch weniger. Einfache Gegenmaßnahmen wären Priorisierung der Sauberkeit und regelmäßige Renovierungen, am besten unter Partizipation der Schüler, wie z.B. in Gladbeck und Berlin geschehen. Zudem können offizielle Graffitiflächen die Schüler davon abhalten, die Toilettenwände zu beschmieren.
4. Und jetzt noch eine Mutprobe für Christen

Worum es geht: In einem eindringlichen Post fordert Johannes Hartl seine Follower auf, das Gespräch mit Andersdenkenden nicht abzubrechen – selbst dann nicht, wenn diese politisch schwer erträgliche Meinungen vertreten. Auch andere Christen greifen das Thema »Wahlen« auf: Sie laden etwa zu offenen Gesprächsabenden im Dorf ein, um unterschiedliche Sichtweisen kennenzulernen. Überraschend viele scheinen so kurz vor der Wahl noch nicht zu wissen, wen sie wählen sollen.
Warum es relevant ist: In Johannes 13 sagt Jesus, dass Christen an ihrer Liebe zueinander erkannt werden. Die ideale Gemeinde hätte demnach sogar bewusst Raum für Einheit und Liebe in der Vielfalt der politischen Meinungen. Auch wenn Politik an sich nicht unbedingt ein Thema für die Kanzel sein muss, ist es trotzdem wichtig, eine Kultur der Wertschätzung und des Respekts zu fördern. Und natürlich der Stadt Bestes zu suchen: Wie kann deine Kirche konkret einen positiven Unterschied in der Gesellschaft machen?
Jugendliche haben geantwortet:
Ich rede allgemein nicht so viel über Politik, weil ich nicht gerne mit Menschen streiten möchten, was dabei aber eben schnell passieren könnte. - K.
Ich fange meistens mit den gemeinsamen Grundannahmen an, um nicht sofort vor den Kopf zu stoßen. - R.
Über Israel traue ich mich oft nicht laut zu reden, weil da eigentlich nur überemotionale Antworten kommen. Auch Abtreibung ist mit manchen Freunden Tabuthema, da sonst sofort Streit. - R.
5. KI in der Schule: Fortschritt mit Hindernissen

Worum es geht: Die Studie der Vodafone Stiftung zeigt: Jugendliche sehen KI als wichtig für ihre Zukunft. Doch Schulen sind ungleich vorbereitet, und der sichere Umgang mit KI wird selten vermittelt.
Chancen und Herausforderungen: Weniger als die Hälfte der Jugendlichen sieht ihre Schule gut gerüstet, um ihnen einen kompetenten Umgang mit KI zu vermitteln. 56 Prozent nutzen KI zum Recherchieren, 45 Prozent lassen sich Begriffe erklären, 31 Prozent finden damit komplette Lösungen. Kreatives und eigenständiges Lernen bleibt oft auf der Strecke. Gleichzeitig zeigt sich eine digitale Spaltung: Während Schülerinnen und Schüler aus einkommensstarken Haushalten häufiger mit KI vertraut sind, drohen sozial Benachteiligte, den Anschluss zu verlieren. Fast ein Drittel von ihnen fühlt sich im Vergleich zu ihren Mitschülerinnen bereits abgehängt. Auch die sozialen und ethischen Risiken sind nicht zu unterschätzen. 49 Prozent der Schüler befürchten, dass KI bestehende Ungleichheiten im Bildungserfolg verschärft. 48 Prozent befürchten Mobbing durch Deep Fakes. Der Ruf nach klaren Regeln wächst – doch nur 36 Prozent erleben an ihrer Schule einheitliche Vorgaben.
6. ROOST: KI-gestützte Sicherheit für junge Menschen im Internet

Worum es geht: Auf dem KI-Aktionsgipfel in Paris wurde mit ROOST (Robust Open Online Safety Tools) eine Non-Profit-Initiative der Columbia University mit Tech-Giganten wie Google und OpenAI.
Ziel: Kostenlose Open-Source-Tools für mehr digitale Sicherheit, etwa zum Schutz vor Kindesmissbrauch, Extremismus und KI-Manipulation. Besonders kleinere Plattformen und christliche Communities profitieren, da sie ohne hohe Kosten auf erprobte Schutzsysteme zugreifen können.
