Diese Woche reden wir über Kleiderängste, über den Heterofatalismus-Trend unter jungen Frauen und gleich zweimal über die Sehnsucht nach Gott. Lass dich inspirieren:

»Ich kenne tausend Straßen, aber kein’n Weg hier raus« – selten klang der deutsche Rapper Kontra K so ehrlich. In Bring mich nach Haus reflektiert er über die Sinnlosigkeit von weltlichem Erfolg, Schuldgefühle und die Sehnsucht, endlich bei den von ihm geliebten Menschen und bei Gott anzukommen. Hier ein Auszug:

Wir fahren auf der Straße Richtung Hölle / Und suchen den Rückweg in den Himmel / Es scheint, als hab'n wir unsren Weg verlor'n / Doch lass ein Licht an für den Fall, dass ich ihn finde.

Der Song, der letzte Woche direkt in die Top Ten der deutschen Charts einstieg, spricht das aus, was nach mehreren Jahrzehnten Entchristianisierung viele fühlen. Bring mich nach Haus ist eine Einladung, Beziehungen wieder wichtiger zu nehmen als Leistung, und erinnert daran, dass echte Heimat dort beginnt, wo man geliebt wird – nicht, wo man Erfolg hat.

Drei Gesprächsthemen

1. Teenager im Einheitslook

Worum es geht: Nike und Co. haben gewonnen. Punks, Goths, Skater – wo sind sie hin? Heute tragen fast alle Teens denselben Stil: weite Jeans, neutrale Farben und lange Haare bei Mädchen. Auffallen gilt als riskant. Wer experimentiert, tut das meist im geschützten Rahmen – zuhause oder auf Festivalbesuchen mit engen Freunden. (Mein Sohn greift dann gern zu den schrill-bunten 90er-Jahre-Trikots seines Vaters.)

Was die Vielfalt verhindert: Die Journalistin, die den Trend untersuchte, vermutet: Individualität findet heute vor allem im digitalen Raum statt. Viele sind von der Vielfalt auf Social Media übersättigt und verlieren das Bedürfnis, sich im Alltag originell zu inszenieren. Früher war Mode ein Statement – heute ist sie eher Tarnung. Vielleicht ist aber auch der Grund, dass Teenager sensibler und konfliktscheuer geworden sind und dumme Kommentare nicht ertragen. Manch ein Teenager kam schon ins Grübeln über seine sexuelle Orientierung, weil andere seinen Kleidungsstil oder seine Frisur überinterpretiert haben. Lieber unauffällig bleiben, solange man selbst noch nicht genau weiß, wer man sein möchte. Das Ergebnis: Einheitslook statt Ausdruckskraft. Erwachsene sind gefragt, beim Schubladisieren der Umgebung nicht mitzumachen und Jugendliche von innen heraus zu stärken: »Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.« (1. Samuel 16,7)

Frag deine Jugendlichen: Trägst du zuhause einen anderen Kleidungsstil als in der Schule oder Jugendgruppe?

2. Der »Kein Bock mehr auf Männer«-Trend

Worum es geht: Viele junge Frauen sind frustriert vom Dating mit Männern. Sie erleben Beziehungen als unausgeglichen und emotional anstrengend. Männer zeigen erst Interesse, dann Rückzug. Selbst die »Netten« bleiben emotional auf Abstand – als wäre schon gegenseitiges Interesse eine zu große Verpflichtung. In Korea sagen deshalb viele Frauen der 4B Bewegung Männern komplett ab.

Warum es ein Langzeittrend ist: Die britische Autorin Nicole Ocran nennt diese Resignation Heterofatalismus: Frauen wollen Männer – aber glauben, dass Männer sie nicht wirklich wollen. Biblisch erinnert das an den Fluch aus Genesis 3,16: »Dein Verlangen wird sein, deinen Mann zu besitzen, doch er wird herrschen über dich.« In diesem Fall durch Unverbindlichkeit.

Das ist in einer medial feministisch dominierten Umgebung sogar verständlich. Es führt bei Jungs zu Unsicherheit dem anderen Geschlecht gegenüber. Während Mädchen biologisch und durch unser Schulsystem in den wichtigsten Entwicklungsjahren oft im Vorteil sind, hinken viele Jungen emotional, sozial und intellektuell hinterher. Einerseits wissen sie nicht, wie sie den Mädchen das Wasser reichen sollen und andererseits wollen sie von Frauen nicht noch mehr »an die Leine genommen« werden. Das Ergebnis: keine emotionale Verbindlichkeit, stattdessen unglückliche Situationships.

Parallel dazu wächst die mediale Einladung an Mädchen, sich auf sexuelle Experimente mit anderen Frauen einzulassen – als ob es Teil der Pubertät wäre. Das reiht sich ein in Trends wie die neue »Analsex-Normativität« oder den gefährlichen Würgetrend unter Teenagern.

Frag deine Jugendlichen: Hast du den Eindruck, Mädchen sind generell von Jungs angenervt? Gibt es Ausnahmen?

3. Sehnsucht nach Gott – ein Mythos?

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