Willkommen zum MRJ-Wochenbriefing. Jede Woche beleuchten wir drei Themen, die die Lebenswelt von Jugendlichen prägen. Doch zuerst ein paar aktuelle News im Überblick:

  1. Reife Frauen kaufen Labubus, Mädchen erkennen sie als Statussymbol an. Sängerin Madonna feiert ihren 67. Geburtstag mit einer Labubu-Torte. Und christliche Influencerin @rosedejesus identifiziert sie als dämonisch.
  2. Die Spielemesse Gamescom in Köln war »grösser und vielfältiger als je zuvor«. Dabei wurde das neues Horror-Survival-Spiel Resident Evil Requiem vorgestellt, in welchem Protagonistin Grace Licht machen muss, um dem Monster zu entfliehen. (Achtung, wir schreiben darüber, aber empfehlen es nicht.)
  3. Der christliche Musiker Forrest Frank hat Drake bei den monatlichen Hörern auf YouTube Music überholt.
  4. Superstar Taylor Swift hat sich mit Footballer Travis Kelce verlobt.
  5. Die Online-Spiele-Plattform Roblox wird angeklagt, ihre knapp 30 Millionen Spieler unter 13 Jahren nicht geschützt zu haben. Die Tagesschau titulierte: »Gaming-Plattform als ›Spielplatz für Sexualstraftäter‹?«
unser freund nikolaus franke fragt:

Was passiert eigentlich mit Theologiestudenten? Die dritte und grösste Pastoralstudie ist gestartet. Hier kannst du mitmachen.

Doch nun zu den Themen, die uns diese Woche besonders beschäftigen:

Slang der Woche: 6-7

Viele Slangs von Gen Alpha wie z.B. Skibidi haben keine richtige Bedeutung. So auch der neue Begriff »6-7« (six-seven). Im Allgemeinen wird »6-7« jedoch als lustiger Einwurf verwendet, wenn jemand eine Zahl oder ein Wort erwähnt, das den Zahlen Sechs oder Sieben nahe kommt. Der Lehrer und TikToker Mr. Lindsay erklärte, dass er zu Beginn dieses Schuljahres einen erheblichen Anstieg der Verwendung von »6-7« gesehen habe. »6-7« ist längst auch im deutschsprachigen Raum angekommen und wird abwechselnd mit der ähnlich sinnlosen Zahl »41« verwendet. Du kannst sicher sein: Die Schüler wissen selbst nicht, wann sie den Begriff benutzen sollen, es geht nur darum: Wer ihn als Erstes und am Häufigsten sagt, ist am coolsten. Also, mach mit! 😉

Drei Gesprächsthemen

1. »Ich bin dumm«

Worum es geht: Gen Z und Gen Alpha lieben den Satz »Ich bin dumm.« Sie nutzen ihn im Unterricht oder im Haushalt, um fast stolz ihre fehlenden Fertigkeiten zu erklären und nerven damit Eltern wie Lehrer. Ihre Vorbilder dabei: unter anderem deutsche Influencer, die den Spruch geradezu inflationär verwenden. Hier gehts zur Zusammenfassung aller ›Dummheiten‹ in der Amazon-Reality-Show The Way Out 📹.

Was man dagegen tun kann: Wer denkt, er könne etwas nicht, weil er ›dumm‹ sei, offenbart ein statisches Selbstbild. Dies lässt völlig außer Acht, dass wir grundlegende Fähigkeiten wie Laufen, Lesen, Suchen oder Fahrradfahren nicht aufgrund von Intelligenz oder Talent, sondern durch fleißiges Üben erworben haben. Lernfluencer wie Fabian Grolimund und Caroline von St. Ange werben deshalb dafür, Kindern das sogenannte Growth Mindset nahezubringen. Hier geht es darum, sich nicht für die Fehler, die man macht, zu verurteilen. Die Botschaft bei einem Mißerfolgsgespräch mit dem Kind soll stets sein: »Du kannst dich durch Anstrengungen verbessern.« 📹. Zu guter Letzt hat Forrest Gump's Mutter recht, wenn sie Dummheit nicht als Abwesenheit von Intelligenz, sondern ganz biblisch als moralisches Versagen sieht: »Dumm ist der, der Dummes tut.«

Unsere Trend Scouts zum Thema »Ich bin dumm«:

»Ich merke, es ist schneller zu sagen ›Ich bin dumm‹ anstatt das korrekte ›Das war dumm‹. Mir rutscht der Spruch oft raus, wenn ich frustriert bin und ich mich dumm fühle.« – R.
»Ich glaube, es ist ein Abgeben von Verantwortung, erwarte nichts von mir ...und andererseits auch mangelndes Selbstvertrauen.« – F.
»Es ist schneller und einfacher zu sagen, man sei dumm, als eine treffendere Beschreibung zu finden.« – P.
»Wenn ich zurück blicke, hatte ich auch mal eine Phase, in der ich das gesagt hab (ohne es zu meinen). Ich selbst hatte in der Zeit Zweifel an mir selbst und das hat es nicht besser gemacht.« – F.
Frag deine Jugendlichen: Was denkst du, sollten Menschen anstelle »Ich bin dumm« sagen?
Präsentiert von unserem Sponsor TRUESTORY
CTA Image

Damit Teens Jesus kennenlernen:
Truestory ist zurück – vom 16. Februar bis 29. März 2026. Werde jetzt Veranstalter und hol dir das komplette Veranstaltungspaket für sechs Abende in deiner Gemeinde. Ob Bühne, Dialog oder Stream – die Formate sind so konzipiert, dass Teens, die bisher nicht in der Kirche zu Hause sind, Jesus begegnen können.

Melde dich bis zum 30.09.2025 an und sichere dir den Frühbucherpreis von nur 300 € (statt 400 €).

Jetzt Veranstalter werden

2. Umarmungen: Ein heikles Thema bei Jugendlichen – und Christen

Worum es geht: Bloß nicht von den Eltern umarmt werden – die plötzlich einsetzende ›Eltern-Allergie‹ ist mit dem wachsenden Autonomiebedürfnis von Jugendlichen erklärbar. Aber: Da Covid und Bildschirme den physischen Kontakt zu Gleichaltrigen stark reduziert haben, fehlen vielen Jugendlichen schlicht die Möglichkeiten, zu ihrer täglichen Portion wohltuender Berührung zu kommen.

Warum es wichtig ist: Forscherin Sheldon Cohen hat in einer Studie einen starken Zusammenhang zwischen empfangenen Umarmungen und besserer physischer Resilienz gefunden – egal, wieviele Konflikte oder Probleme ihre Probanden gerade durchmachten. Auch andere Berichte zeigen: Umarmungen und Knuddeln wirken sich positiv auf das gesamte Wohlbefinden aus und stärken das Hirn. Doch wie kommen Jugendliche zu innigen Umarmungen? In einer übersexualisierten Gesellschaft fällt es vielen Pubertierenden schwer, Körperkontakt mit anderen zu suchen oder zu empfangen. Schließlich kann man nie hundertprozentig wissen, wie der andere es gemeint hat, oder?

Und für gläubige Jugendliche kommt hinzu: In einer Kirchgemeinde geht es meist nur um den Geist und die Seele, nicht um den Körper. Körperbetonte Hobbys wie Theaterspielen oder Tanzen führen unkonventionelle Jugendliche denn auch schnell mal von der christlichen Gemeinschaft weg, da sie den falschen Eindruck bekommen, dort als ungeistliche Exoten zu gelten. Autoren wie Nancy Pearcey und Jeff Fountain arbeiten daran, Christen diese falsche körperliche Scham zu nehmen.

Frag deine Jugendlichen: Wie oft wirst du täglich umarmt? Was machst du, wenn sich eine Umarmung unangenehm anfühlt? Wie oft umarmst du jemanden aus Eigeninitiative?
Wie macht ihr das? High Fives gibt’s in jeder Jugendgruppe – aber wie ist es bei euch mit Umarmungen?

Habt ihr feste Standards oder klare Regeln, wann und wie Teens sich umarmen (dürfen/sollen)? Oder passiert das eher spontan? Erzählt uns von euren Erfahrungen per Mail an priscilla@jugendarbeit.org.

3. Focus Friend: neue App hilft beim Monotasking

Jetzt kostenlos weiterlesen

Wir geben dir Know-how und Werkzeuge, um die nächste Generation im Glauben zu begleiten.

Du hast bereits einen Account?