Dein Kind erlebt mindestens 27 verschiedene Emotionen, hat aber oft keine Worte dafür. Holly Crawshaw hilft dir dabei, dein Kind darin zu unterstützen, seine Gefühle zu erkennen, klar zu benennen und gesünder mit ihnen umzugehen. Denn jedes Gefühl ist erlaubt, aber nicht jede Reaktion ist hilfreich.

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Warst du schon einmal ohne offensichtlichen Grund in Tränen aufgelöst? Oder so frustriert, dass du am liebsten etwas geworfen hättest (vielleicht hast du es sogar umgesetzt)? Oder bist du jemals mit einem überwältigenden Gefühl von Angst aufgewacht, ohne genau zu wissen, worüber du dir Sorgen machst?

27 verschiedene Emotionen

Studien zeigen, dass Menschen mindestens 27 unterschiedliche Emotionen haben. Siebenundzwanzig! Vielleicht überrascht dich das. Vielleicht bist du eher ein ausgeglichener, stabiler Mensch, der keine extremen Höhen und Tiefen erlebt. Oder vielleicht glaubst du diese Zahl sofort, weil du sie jeden Tag erlebst. Vielleicht hattest du heute seit dem Aufstehen schon 27 verschiedene Emotionen.

Wie auch immer es bei dir ist, Fakt ist: Menschen können eine Menge fühlen – sowohl in Bezug auf die Vielzahl als auch auf die Tiefe der Emotionen.

Hast du jemals darüber nachgedacht, wie dein Kind mit seinen siebenundzwanzig Emotionen zurechtkommt (oder auch nicht)? Stell dir vor, du bist sechs Jahre alt und wachst mit einem unangenehmen Gefühl im Bauch auf, ohne genau zu wissen, was los ist. Du kennst nicht einmal das Wort »Angst«, geschweige denn die Ursache für dein Unwohlsein.

So geht es manchen Kindern: Sie erleben viele Emotionen, haben aber nicht den Kontext, die Lebenserfahrung oder sogar die Sprache, um diese zu benennen.

Als Elternteil kannst du ein paar einfache Schritte unternehmen, um deinem Kind zu helfen, seine Emotionen zu navigieren und zu verarbeiten.

1. Erkenne den Moment

Ob dein Kind seine Emotionen offen zeigt oder nicht, es fühlt sie auf jeden Fall. Wenn dein Kind eher zurückhaltend ist, erkennst du emotionale Momente vielleicht daran, dass sich sein Verhalten verändert. Ist es ruhiger als sonst? Hat es weniger Appetit? Schläft es deutlich mehr oder weniger? Beobachte dein Kind genau und spüre, wenn es sich anders verhält als sonst.

2. Entferne es von der Quelle

Sag deinem Kind, dass es in Ordnung ist, respektvoll aus einer Situation oder von einer Person wegzugehen, bevor es auf seine Gefühle reagiert. Gib ihm die Erlaubnis, in ein anderes Zimmer zu gehen und in ein Kissen zu schreien. Das Weggehen hilft ihm, die Kontrolle über seine Emotionen zu gewinnen.

3. Atme tief durch

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass du nicht klar denken kannst, bevor Blut und Sauerstoff wieder bestimmte Teile deines Gehirns durchfluten.

Während emotionaler Momente werden sie durch Adrelin woanders hin verlagert. Fordere dein Kind auf, tief einzuatmen und auszuatmen, bis es ruhiger wirkt.

4. Hilf deinem Kind, das Gefühl zu benennen

Du kannst deine Emotionen nicht steuern, wenn du nicht weißt, was du eigentlich fühlst. Erstelle eine Gefühlstabelle, sodass dein Kind leicht und visuell bestimmen kann, wie es sich fühlt. Falls es sein Gefühl bereits kennt, gib ihm eine Skala, auf der es dieses bewerten kann. Zum Beispiel: Wie wütend bist du? Von »ein bisschen sauer« bis »ich könnte schreien«? Oder: »Bist du trauriger oder weniger traurig als an dem Tag, als wir deine Geburtstagsfeier absagen mussten?«

Es mag albern wirken, aber deinem Kind Kontext für seine Gefühle zu geben, hilft ihm, die Schwere seines aktuellen emotionalen Zustands einzuschätzen und zu verarbeiten.

5. Refokussiere

Gib deinem Kind den nächsten Schritt, um seine Emotionen anzugehen. Ist es niedergeschlagen, weil es einen Mathetest nicht bestanden hat? Setz dich mit ihm zusammen und schaut euch gemeinsam die falschen Antworten an. Ist es sauer, weil seine Schwester ein Treffen mit Freunden hat und es selbst nicht? Holt gemeinsam den Familienkalender heraus und plant, wann es das nächste Mal einen Freund einladen darf. Löse das Problem nicht direkt, sondern lenke seinen Fokus um.

Das Wichtigste, das du tun kannst, um deinem Kind bei der Bewältigung seiner Emotionen zu helfen, ist, ihm zu vermitteln, dass alle Gefühle, selbst die unangenehmen, in Ordnung sind.

Es gibt keine »falschen« oder »schlechten« Gefühle, nur unkluge oder verletzende Arten, darauf zu reagieren.

Versichere deinem Kind, dass seine aktuellen Gefühle vorübergehend sind, deine Liebe zu ihm aber niemals enden wird.

Dieser Artikel wurde von Holly Crawshaw verfasst und zuerst von Parent Cue veröffentlicht. Deutsche Version von Esther Penner.

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