Einführung

The Chosen präsentiert: Die Boten ist eine faszinierende Mischung aus Alt und Neu. Einerseits führt uns dieses Christmas-Special zurück zu den Anfängen von The Chosen. Denn der »Pilotfilm« zu The Chosen: Der Hirte, war ein Kurzfilm über die Weihnachtsgeschichte. Andererseits zeigt Die Boten auch eindrucksvoll, wie weit The Chosen in den vergangenen Jahren gekommen ist.

Noch wichtiger: Die Boten spielt in einer völlig anderen Liga als Der Hirte – in Umfang, Produktionsqualität und erzählerischer Komplexität.

Wir bekommen nicht nur deutlich beeindruckendere Bilder zu sehen, als Der Hirte sie je mit seinem schmalen Budget hätte zeigen können; die Geschichte spielt zudem auf mehreren Zeitebenen. Sie springt hin und her zwischen der Geburt Jesu und der Entstehung des Lukasevangeliums.

Wenn du mit deiner Gruppe bereits alle oder einige Staffeln gesehen hast, kann Die Boten ein schöner Weg sein, um das Thema wieder aufzugreifen. Wenn deine Gruppe The Chosen noch gar nicht kennt, ist Die Boten ein großartiger, leicht zugänglicher Einstieg, mit dem du herausfinden kannst, ob es sich lohnt, die bisherigen Staffeln gemeinsam anzuschauen.

Was dich erwartet

Falls du mit meinem Begleitmaterial bisher nicht gearbeitet hast, hilft dir vielleicht der Hinweis, dass ich die Folgen nicht Szene für Szene zerlege, sondern mich auf ein oder zwei Hauptthemen oder Charaktere konzentriere.

Bevor ihr die Folge schaut, beginnt der Leitfaden mit einer kurzen Einführung, in der ihr als Gruppe einen passenden Bibeltext zum Thema lest und erste Gedanken dazu austauscht.

Danach schaut ihr gemeinsam die Folge, möglichst ohne viele Kommentare.

Abschließend folgen Fragen, mit denen ihr tiefer darüber nachdenkt, wie die zentralen Themen in der Folge vorkommen und was sie mit uns zu tun haben.

Vorschau

Zum Einstieg kannst du deine Gruppe fragen:

Wie viele Versionen der Weihnachtsgeschichte gibt es in den Evangelien?
Was sind die Hauptunterschiede zwischen diesen Versionen?

Je nachdem, wie bibelfest deine Teilnehmer sind, wissen sie vielleicht, oder auch nicht, dass es mehrere Versionen der Weihnachtsgeschichte gibt (Matthäus 1–2 und Lukas 1–2) sowie eine eher abstrakte, »kosmische« Beschreibung der Menschwerdung (Johannes 1).

Markus ist das einzige Evangelium, das keine Zeit darauf verwendet, zu beschreiben, wie Gott Mensch wurde.

Du kannst deiner Gruppe erklären, dass jedes der vier Evangelien von einem anderen Autor geschrieben wurde, der auf unterschiedliche Augenzeugenberichte zurückgriff und jeweils einen besonderen Aspekt von Jesu Person hervorheben wollte. Deshalb schenkt uns jedes Evangelium eine einzigartige Perspektive auf die Menschwerdung und Geburt Jesu.

  • Das Markusevangelium war das früheste Evangelium. Es enthält keine Weihnachtsgeschichte, weil es sich vor allem auf das Zeugnis von Simon Petrus stützt, und der war bei Jesu Geburt schlicht noch nicht dabei. Markus beginnt daher mit dem Beginn von Jesu Dienst, als er seine Jünger berief.
  • Das Matthäusevangelium startet mit Jesu Stammbaum und hebt prägende Gestalten seiner Familiengeschichte hervor: Abraham, David und mehrere ausgegrenzte heidnische Frauen (Tamar, Rahab und Ruth).
    Matthäus erzählt die Weihnachtsgeschichte vor allem aus der Perspektive von Jesu Pflegevater Josef. Diese Version berichtet auch von den Weisen aus dem Morgenland und von König Herodes’ Versuch, das Kind zu töten.
  • Das Lukasevangelium beginnt mit zwei Engelsbotschaften: zuerst mit der Ankündigung der Geburt Johannes des Täufers an Elisabeth, die betagte Cousine Marias, und dann mit der Ankündigung der jungfräulichen Geburt Jesu an Maria.
    Diese Geschichte folgt mehreren Personen aus Marias Familie: Zacharias (ihrem Schwager), Elisabeth (ihrer Cousine) und Maria selbst. Sie enthält auch die bekannte Szene, in der Jesus in eine Krippe gelegt und von Hirten besucht wird, die zuvor Engel gesehen haben. Dieses Evangelium fällt außerdem durch seine vielen Lieder und poetischen Texte auf, fast wie ein kleines Musical.
  • Das Johannesevangelium erzählt die »Weihnachtsgeschichte« auf seine eigene, besondere Weise. Es beschreibt nicht die äußeren Ereignisse auf Erden, sondern gibt uns eine göttliche Perspektive: das Wort Gottes wird Fleisch.

Die Boten konzentriert sich vor allem auf Elemente der Weihnachtsgeschichten aus dem Matthäus- und Lukasevangelium, und genau das werden wir uns jetzt anschauen.

💡
Jetzt lässt du deine Gruppe die Ausschnitte aus den Weihnachtsgeschichten in Matthäus und Lukas lesen. Wenn du eine kleine Gruppe hast, kannst du das nacheinander machen, erst Matthäus gemeinsam, dann Lukas. Wenn du eine größere Gruppe hast, bietet es sich an, sie aufzuteilen: Einige lesen den Abschnitt aus Matthäus, andere aus Lukas. Am Ende tauschen die Gruppen ihre Beobachtungen miteinander aus. (Hinweis: Der Abschnitt aus Lukas ist deutlich länger. Gib ihn deshalb lieber den stärkeren Lesern und den Matthäus-Text denjenigen, die etwas langsamer oder unsicherer lesen.)

Während sie lesen, sollen die Teilnehmer über diese Fragen nachdenken:

Was hat der Engel darüber offenbart, wer Jesus ist?
Was hat der Engel der jeweiligen Person aufgetragen zu tun?
Wie hat die Person reagiert?

📖 Lest den Abschnitt aus dem Matthäusevangelium: Matthäus 1,18–25

📖 Lest den Abschnitt aus dem Lukasevangelium: Lukas 1,26–45

Nachdem ihr beide Abschnitte gelesen und die Fragen oben besprochen habt,
stell deinen Teilnehmern folgende Vergleichsfragen:

Welche Dinge hat der Engel sowohl Josef als auch Maria gesagt?
Was hat der Engel nur Josef mitgeteilt?
Was hat er nur Maria offenbart?
Warum, glaubst du, ähneln sich die Botschaften zwar, sind aber nicht identisch?

Folge anschauen

ℹ️
Während ihr die Folge anschaut, empfehle ich, Kommentare so weit wie möglich zu vermeiden. Wenn du kommentierst, achte darauf, lediglich zu erklären, wer die Personen sind, und kurz einen Hinweis oder eine Erklärung für etwas zu geben, das deine Teilnehmer nicht verstehen. Besonders, wenn sie The Chosen bisher nicht gesehen haben und zum Beispiel Maria Magdalena oder die ältere Maria (Jesu Mutter) nicht erkennen.

Diskussion

Stelle deiner Gruppe ein paar grundlegende Fragen:

Was ist dir an der heutigen Folge aufgefallen? Was hat dich persönlich angesprochen?
Hattest du Fragen zu dem, was passiert ist? Gibt es Dinge, die unklar sind?

Da diese Folge komplexer aufgebaut ist als die üblichen Folgen von The Chosen und zwischen zwei Zeitebenen hin und her springt, empfehle ich, die Diskussion in zwei Gesprächseinheiten zu trennen: eine über die Geburt Jesu und eine über die spätere Zeit, als das Evangelium aufgeschrieben wurde.

Teil 1: Die Haupthandlung – Maria, Josef und die Geburt Jesu

Kann jemand kurz zusammenfassen, was in dieser Geschichte passiert?
Die Folge legt großen Wert auf die Beziehung zwischen Maria und Josef. Gab es etwas an der Art, wie ihre Beziehung dargestellt wurde, das euch aufgefallen oder überrascht hat? Warum?
Wir sehen keine Engelserscheinung, sondern hören, wie Maria und Josef einander erzählen, was sie jeweils von ihrem »Engel« oder »Himmelsboten« gehört haben. Auch heute spricht Gott oft auf ganz unterschiedliche Weise zu verschiedenen Menschen. Warum ist es wichtig, dass wir miteinander teilen, was wir von Gott gehört oder erlebt haben?
Dass kein Platz in der Herberge war und Maria und Josef im Stall übernachten mussten, ist ein Detail, das in vielen Weihnachtsdarstellungen vorkommt. Wie hast du diese Szene bisher in Filmen oder Krippenspielen gesehen? Und wie unterscheidet sich die Darstellung in dieser Folge davon?
Es ist das eine, zu hören: »Jesus wurde als Baby geboren.« Es ist etwas anderes, visuell ein neugeborenes Kind zu sehen, das Gott ist. Wie verändert diese Darstellung dein Bild von Jesus oder von Gott?

Teil 2: Die zweite Zeitebene – Maria (Jesu Mutter) und Maria Magdalena

Wir verbringen weniger Zeit mit dieser späteren Handlung, aber sie ist trotzdem wichtig, um den größeren Zusammenhang zu verstehen.

Kann jemand zusammenfassen, was in dieser zweiten Geschichte passiert?
Auch hier steht eine Beziehung im Mittelpunkt: die zwischen Maria, der Mutter Jesu, und den Jüngern Jesu, besonders Maria Magdalena. Ist euch an dieser Beziehung etwas aufgefallen oder hat euch etwas berührt?
Ein zentrales Thema der Serie ist, dass wir, wenn wir Jesus nachfolgen, Teil einer neuen Familie werden, mit vielen Müttern, Vätern, Brüdern und Schwestern. Fühlt sich eure Gemeinde oder Kleingruppe manchmal wie Familie an? Warum (nicht)?
In dieser Handlung wird gezeigt, wie das Lukasevangelium entstand. Viele stellen sich das so vor, als hätte Gott die Autoren einfach »übernatürlich inspiriert«, und sie hätten die Worte automatisch niedergeschrieben. Doch wie die Serie (und auch die Bibel selbst) zeigt, war das ein Prozess aus Erinnern, Forschen und Erzählen. Gab es etwas an dieser Darstellung, das ihr interessant oder überraschend fandet?
Maria spürt, dass die Menschen die Geschichte von Jesu Geburt und das Lied, das Gott ihr aufs Herz gelegt hat, kennenlernen müssen. Gibt es etwas an der Botschaft des Evangeliums, das du selbst weitergeben möchtest, etwas, das dich so bewegt, dass du es nicht für dich behalten kannst?
Dieser Artikel wurde zuerst von Kevin Keating alias »The Bible Artist« veröffentlicht. Deutsche Version von Esther Penner.

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