Worum es geht

Derek Thompson von The Atlantic beschreibt den Aufstieg des »Workism«, ein kulturelles Phänomen, bei dem Arbeit inzwischen den Stellenwert einnimmt, den einst die organisierte Religion innehatte. Er bringt die Geschichte der Arbeit in sechs Worten auf den Punkt: »Von Jobs über Karrieren zu Berufungen.«

Warum es für Jugendliche anders ist

Thompson betont, dass sich das Wort »Arbeit« von der einfachen Vorstellung eines Berufs, der zum Begleichen von Rechnungen dient, hin zu einem kulturellen Diskurs über »Berufung« weiterentwickelt hat. Eine Umfrage, die kürzlich im Wall Street Journal veröffentlicht wurde, bestätigt dies: Selbstverwirklichung und Beziehungen in Gemeinschaften werden als weniger wichtig erachtet als harte Arbeit. Auch Patriotismus, Religion und das Gründen einer Familie werden weniger wertgeschätzt als Fleiß und finanzieller Erfolg. Dies zeigt jedoch nur die halbe Wahrheit. Berichten zufolge sind junge Menschen der Generation Z weniger engagiert am Arbeitsplatz, weniger loyal gegenüber ihren Arbeitgebern und treiben Trends wie das »stille Kündigen«, die »Große Kündigungswelle« und »Minimal-Einsatz-Montage« voran. Da weder Arbeit, Gemeinschaft, Familie noch Religion ihr Leben bestimmen, bleibt die Frage offen, was die entstandene Leere im Leben dieser jungen Menschen füllen wird. Konsum scheint mir, der Favorit vieler zu sein. Prof. Dr. Stefan Huber von der Universität Bern empfiehlt Verantwortlichen, den Fokus auf Individualität und persönliche Erfahrungen zu legen, um Menschen in ihrer spirituellen Suche zu unterstützen.

Dieser Artikel wurde vom Axis Creator Team verfasst und im englischsprachigen »Culture Translator« veröffentlicht. Deutsche Version von Andy Fronius.

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