Worum es geht
Das Wort »Bitte« hat laut einigen Linguistikexperten (Sprache) offiziell eine passiv-aggressive Bedeutung im Gespräch angenommen.

Warum sich das Wort weiterentwickelt
Wie ein Artikel im Atlantic zeigt, wurde das Wort »Bitte« ursprünglich von einem Vier-Wort-Satz abgeleitet: »wenn es dir beliebt«. Der Satz wurde dann zu »würdest du bitte« und dann zu »bitte dich« verkürzt. Die heutige Verwendung des Wortes »Bitte« setzt voraus, dass eine Handlung ausgeführt wird.

Foto Giphy.

Mit anderen Worten, es klingt nicht immer nach Höflichkeit; für manche ist es ein Hinweis auf einen Anspruch. Für den modernen Zuhörer kann »Bitte« eher wie eine knappe Forderung als eine hoffnungsvolle Bitte klingen. Mit dem besagten Wort wird die angesprochene Person tendenziell an etwas gebunden.

Ich würde jemanden problemlos fragen: »Könntest du das Fenster schließen?«, aber die Bitte »Bitte mach das Fenster zu« klingt furchtbar ungeduldig und knapp. – Walker Mimms

Während es für Erwachsene, die in Haushalten aufgewachsen sind, in denen Etikette eine Selbstverständlichkeit war, ein schrecklicher Gedanke sein mag, »Bitte« aus ihrem Wortschatz zu streichen, sollten Eltern und fürsorgliche Erwachsene anerkennen, dass »Bitte« (egal ob mündlich oder in Textform) als schärfere Waffe angesehen werden kann als das verwässerte »Ich hoffe, du könntest« oder »Würde es dir etwas ausmachen?«. Beide spiegeln die ursprüngliche Absicht der Formulierung »wenn es dir beliebt« besser wider.

Foto Monstera.
Wenn dein Teenager bei deiner »Bitt-Formulierung« zurückschreckt, liegt es vielleicht nicht so sehr an dem, was du sagst, sondern an dem, was er hört.

Die Bedeutung von Wörtern unterliegt einem dynamischen Prozess. Während das Wort »Bitte« für einige immer noch höflich klingt, kann es für andere wie eine Forderung klingen. Es ist wichtig, die Feinheiten der Sprache zu verstehen, um Missverständnisse und Frustrationen zu vermeiden.

Dieser Artikel wurde vom Axis Creator Team verfasst und im englischsprachigen »Culture Translator« veröffentlicht. Deutsche Version von Esther Penner.

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