Eine 12-Jährige, die ohne Handy nicht mehr leben will, eine Schauspielerin, die gar nicht echt ist, und Christen, die zwar mehr Sex haben – aber zu selten darüber reden.

Drei Gesprächsthemen

1. Wenn das Scrollen nicht mehr aufhört

Worum es geht: Ohne Handy brechen sie in Panik aus. Inzwischen zeigt jeder vierte Teenager Anzeichen einer ernsthaften Handysucht. Einige, wie Lea, landen sogar in Kliniken, weil sie ohne Bildschirm kaum noch funktionieren. Gleichzeitig entstehen neue, fast symbolische Gegenbewegungen: Junge Erwachsene filmen sich dabei, wie sie ihr Handy an die Wand ketten, um endlich loszukommen. Und: 60 % der Jugendlichen wünschen sich selbst ein Handyverbot im Unterricht.

Warum jetzt Begleitung dran ist: Das Gehirn von Teenagern ist noch im Umbau – besonders der Teil, der für Impulskontrolle zuständig ist. Genau dort setzen Plattformen an: Likes, Stories und endloses Scrollen aktivieren das Belohnungssystem. Kein Wunder, dass Jugendliche ihren Konsum allein kaum steuern können. Das ist keine Charakterschwäche. Das ist Biologie.

Wenn wir heute nicht mit Jugendlichen über ihren Medienkonsum sprechen, werden sie uns später fragen, warum wir sie damals nicht besser begleitet haben – als ihre Selbstkontrolle noch in Entwicklung war.

Deshalb brauchen sie Erwachsene, die nicht nur kritisieren, sondern Grenzen gemeinsam gestalten. Alle können helfen, indem sie über digitale Gewohnheiten reden, Alternativen anbieten und Mut machen, mal offline zu sein. Einige Familien holen sich sogar wieder ein Festnetztelefon ins Haus. Andere setzen auf Apps, die helfen, bewusster mit dem Handy umzugehen.

Frag deine Jugendlichen: Wer deiner Freunde kommt wohl zuerst in die Klinik? Welche Grenzen würdest du ihnen setzen?

Schreib uns: Einige setzen auf Apps, die helfen, bewusster mit dem Handy umzugehen, etwa die neue Lörracher App freii oder Focus Friend. Teile deine Erfahrungen mit Apps als Antwort auf diese Mail mit uns.

2. Die Hauptrolle? Niemand. 

Worum es geht: Stell dir vor, du schaust einen Film – und keiner der Schauspieler existiert wirklich. Keine Gesichter, keine Emotionen, kein Mensch dahinter. Genau das passiert gerade mit Tilly Norwood: einer komplett KI-generierten »Darstellerin«, erfunden von Schauspielerin und Tech-Tüftlerin Eline van der Velden. Sie leitet Particle6, eines der führenden AI-Produktionsstudios der Welt – und hat Hollywood damit ordentlich aufgeschreckt.

Warum Hollywood nervös reagiert: Die Schauspielergewerkschaft SAG-AFTRA winkt ab: Tilly sei »keine echte Schauspielerin«. Emily Blunt nennt das Ganze »beängstigend« und »verstörend«. Aber hinter all dem steckt eine viel größere Frage: Was macht Schauspiel überhaupt echt? Der legendäre Lehrer Sanford Meisner sagte: »Schauspiel ist wahrhaftiges Verhalten unter imaginären Umständen.« Und Uta Hagen meinte: »Es geht nicht darum, sich in der Rolle zu verlieren, sondern sich in ihr zu finden.« Mit anderen Worten: Schauspiel lebt von Präsenz – von dem, was KI nicht hat. Echte Erinnerungen. Echte Wunden. Echte Vorstellungskraft. Für Jugendliche, die sich durch Kunst, Musik oder Geschichten ausdrücken, steckt darin eine klare Botschaft: Deine Kreativität ist kein Algorithmus. Sie ist lebendig – und sie ist unersetzlich.

Frag deine Jugendlichen: Würdest du dir einen Film anschauen, in dem alle Schauspieler künstlich sind?
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Mareike Witt, Jugendreferentin, schrieb uns:

Mein Mann Rudi arbeitet seit Jahren mit KI. Wir haben zwei Töchter (14 und 11), und durch meine Arbeit als Kinder- und Jugendreferentin sprechen wir oft darüber, wie KI die Zukunft junger Menschen prägt – mit all ihren Chancen und Herausforderungen. Gleichzeitig spüren wir, wie überfordert viele sind – Eltern, Schulen und Jugendliche.

So entstand Kidspire: Jetzt starten die ersten Online-Workshops für Schüler ab Klasse 6. Mehr Infos unter www.kidspire.de

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