Mobbing ist ein gruppendynamisches Phänomen mit verschiedenen Akteuren (Täter, Mitläufer, Opfer, aber auch einer großen Mehrheit, die entweder tatenlos zu- oder wegschaut). Die Täter zu stoppen und die Opfer zu schützen, greift oft zu kurz, denn auch jene, die sich gar nicht beteiligt fühlen, haben eine Mitverantwortung, denn sie könnten sich auch dagegen stellen. Ändert sich die Dynamik innerhalb der Gruppe so, dass man sich für die Schwächeren starkmacht, entzieht man dem Mobbing den Nährboden.

Darauf zielt dieses Spiel ab.

Material

  • Papier
  • Stift oder Stifte
  • Klebeband

Pädagogisches Ziel

  • Die Teilnehmer werden auf Mobbing und Konflikte hin sensibilisiert.
  • Die Teilnehmer werden sich der Macht von Worten bewusst.
  • Die Teilnehmer werden sich ihrer Rolle bewusst und was diese für andere bedeutet.
Mental Health: 4 praktische Tipps bei ADS/ADHS
Mental Health Serie – Praktische Tipps, wie du Teenager begleiten kannst, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben.

Ablauf

  1. Die Teilnehmer sollen verschiedene »böse Worte« (Schimpfwörter, Beleidigungen) aufzählen, die bspw. an ihrer Schule oder Zuhause gesagt werden oder die sie sonst kennen. Jede einzelne Aussage wird auf ein separates Papier geschrieben.
  2. Die einzelnen Zettel werden zerknüllt und mit Klebeband zu einem (Spiel-)Ball zusammengeklebt.
  3. Die Teilnehmer stellen sich im Kreis auf. Zwei Teilnehmer gehen in der Mitte. Die Gruppe passt sich den Ball zu und versucht die eine Person in der Mitte zu treffen. Die andere Person jedoch versucht den Ball abzuwehren und damit die andere Person zu schützen. Wichtige Regel: Nicht auf Kopfhöhe zielen.

Reflexionsfragen

Wie war das Spiel für die Gruppe, die sich den Ball zugespielt und geworfen hat?
Wie war das Spiel für diejenige Person, auf die geworfen wurde?
Wie war es für diejenige Person, welche sich schützend dazwischen gestellt hatte?
Kann sich noch jemand erinnern, was in diesem Ball ist oder aus was er besteht? Was will uns das sagen, im Bezug auf das Spiel?

In der Regel kommt die Gruppe selbst darauf, dass es genau so auch in Situationen läuft, die sie kennen. Es tut manchmal weh, wenn ein Ball einen trifft und so ist es auch mit den bösen Worten. Jemanden zu schützen kann anstrengend sein, während es einfach ist, sich nur den Ball zuzuspielen oder auf andere zu werfen.

Mental Health: 6 praktische Tipps für Suizidprävention
Mental Health Serie – Praktische Tipps, wie du Teenager begleiten kannst, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben.

Weiteres Vorgehen

Darauf können die Rollen, welche im Mobbing eingenommen werden können, aufgezählt werden:

  • Akteure: Täter, Mitläufer
  • Opfer
  • Zuschauer und jene, die wegschauen
In welcher Rolle habt ihr euch schon wiedergefunden? Welche Rolle würdet ihr gerne in Zukunft einnehmen?

Wenn sich die Gruppe gut kennt und gegenseitiges Vertrauen da ist, kann man die Runde auch öffnen, um ganz persönlich von Erlebnissen zu sprechen. Durch das Öffnen macht man sich auch verletzlich, deshalb ist es nicht zu empfehlen, wenn sich die Gruppe erst gerade kennengelernt hat. In solchen Fällen bietet ihr besser an, dass ihr für persönliche Gespräche bereit und offen seid.

Wichtig: In vielen Gesprächen mit Tätern/Mitläufern kam heraus, dass solche oft selbst Opfer von Gewalt oder Mobbing waren. Dabei werden manche selbst zu Tätern oder Mitläufern, um sich selbst zu schützen. Es ist eine gute Gelegenheit zu signalisieren, dass auch solche, die Täter/Mitläufer waren in unserer Gruppe respektiert werden, auch wenn die Taten nicht in Ordnung sind.

Inspire Andacht 18: Gekränkt, gedemütigt, gemobbt, hat mich Gott vergessen?
Ein Werkzeug für Jugendleiter mit wenig Zeit. Dieses Curriculum mit Andachten und kreativen Elementen für deine Jugendarbeit, hilft dir Woche für Woche Jugendlichen die Bibel näherzubringen.

Andacht zum Thema Mobbing — Inspire Einheit 18: Hagar begegnet Gott

Sei ein Teil der Zwölf

Wenn nur 12% unserer Leser monatlich 12€ spenden, können wir unsere Arbeit für die Jugendarbeit nachhaltig sichern.

Jetzt spenden