Informationen zum Webinar

Datum: Donnerstag, 13.06.2024, um 10:00 Uhr.

Format: 90 Minuten Zoom Webinar mit Diskussion.

In diesem Webinar schauen wir uns an:

  • welche Botschaften und Dynamiken in unserer Gesellschaft auf Jugendliche einwirken und diese Verunsicherungen befeuern.
  • was uns aktuelle Studienergebnisse über die Breite der Problematik in unserer Gesellschaft aufzeigen.
  • welche weltanschaulichen Fragen wir als Leiter zu dem Thema unbedingt klären müssen.
  • wie wir das Thema liebevoll und hoffnungsvoll mit unseren Jugendlichen behandeln können, um sie in ihrer Identität zu stärken und ihnen Orientierung zu geben.

Referent: Matthias Rohde ist seit 2016 hauptamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv und mit dem Missionswerk OneHope in Deutschland unterwegs. Seine Leidenschaft ist es, dass junge Menschen in Gemeinde geistliche Väter und Mütter finden und Gottes Güte und Kraft frühzeitig kennenlernen.

Verunsicherung: Ein Problem in der Breite der jungen Generation

In einer Zeit, in der sich gesellschaftliche Werte rasant wandeln, sehen wir uns mit der Aufgabe konfrontiert, junge Menschen im Kontext der LGBTQIA+-Thematik kompetent und einfühlsam zu begleiten. Dabei gilt es zu bemerken, dass wirklich viele junge Menschen bezüglich ihrer Sexualität verunsichert sind – so viele, dass man sich fragen muss, welche verunsichernden Botschaften und emotionalen Dynamiken auf sie einwirken, durch die diese Verunsicherung hervorgerufen wird. Anhand der Erkenntnisse aus Carl R. Truemans Buch »Der Siegeszug des modernen Selbst« möchte ich euch Einblicke und praktische Ansätze vorstellen, die uns dabei unterstützen sollen, die kulturellen Strömungen, die uns weit über unsere Sexualität hinaus beeinflussen, besser zu verstehen und darauf zu reagieren.

Weltanschauliche Grundlagen neu legen

Als erstes müssen wir verstehen, wie Philosophen wie Rousseau, Nietzsche, Darwin und Freud die grundlegenden Pfeiler der christlichen Weltanschauung, die 1500 Jahre lang in Europa selbstverständlich waren, auf den Kopf gestellt haben, und wie sehr sich ihre Gedanken heute in unseren Werten – auch unter Christen – breit gemacht haben. Diese lassen sich an 4 entscheidenden Fragen darstellen:

1.    Hat diese Welt bereits einen Sinn oder müssen wir ihr selbst erst einen Sinn geben?

2.    Ist der Mensch von Natur aus gut oder schlecht?

3.    Worin liegt das wahre Glück des Menschen?

4.    Was liegt des Menschen Hoffnung auf Veränderung?

An diesen Fragen scheidet sich eine säkulare Weltanschauung eindeutig von der christlichen – mit gravierenden Folgen:

  • Durch den Druck, sich selbst Sinn, Bedeutung und Wert zu verschaffen, ist der Gedanken der Selbstverwirklichung zum höchsten Gut unserer Zeit und zum Maßstab unseres Glücks geworden.
  • Durch die Vorstellung des »guten Menschen«, der eigentlich zutiefst ja nichts Böses will, hat sich ein unverhältnismäßig großes Vertrauen auf unsere eigenen Gedanken und Gefühle entwickelt.
  • Durch die Propaganda von Sex und romantischen Beziehungen als Definition des wahren Glücks erleben insb. junge Menschen ein ungemeinen Druck, sexuelle aktiv zu sein, Beziehungen einzugehen und sich sexuell selbst zu finden.
  • Als logische Konsequenz sieht sich der Einzelne heutzutage immer mehr seinen Gefühlen, seiner Prägung sowie seiner Umgebung ausgeliefert und es mangelt an »Überwinder-Geist« und Hoffnung auf echte persönliche Veränderung.

Die Bibel bietet dazu jedoch recht eindeutigen Antworten:

Sinn: Berufung statt Selbstverwirklichung

Zunächst schreibt die Bibel dieser Welt sowie dem individuellen Leben einen klaren, Gott-gegebenen Sinn, eine Bedeutung und einen Wert zu:

  • Gott wollte uns. Das allein sollte die Grundlage unseres Selbstwerts sein.[1]
  • Gott will Beziehung mit uns.[2] Dafür hat er uns auf diese Erde gesetzt und uns die Möglichkeit zu einer eigenen persönlichen Entscheidung gegeben.[3] Der Sinn dieser Welt ist also vorrangig der einer »Testphase«, in der wir uns für oder gegen ein ewiges Leben mit Gott entscheiden können.[4]
  • Gott hat darüber hinaus eine Berufung für uns, mit ihm über diese Welt zu herrschen und ihn darin zu verherrlichen.[5]

Natur: Zerbrochenheit statt Zuverlässigkeit

Ebenso deutlich wird die Natur des Menschen und der gesamten Schöpfung als »gefallen« beschrieben:

  • Die menschliche Natur ist nicht (mehr) gut, sondern korrupt.[6]
  • Die menschlichen Begierden stehen in Feindschaft zu dem Willen Gottes.[7] Orientierung finden wir daher nur in seinem Wort, nicht in uns selbst.[8]
  • Der Mensch ist leicht zu täuschen und zu verführen.[9] Dementsprechend sollten wir unseren eigenen Gefühlen und Gedanken kein allzu großes Vertrauen schenken.[10]

Glück: Jenseits- statt Diesseitsperspektive


Weiterhin besteht kein Zweifel an dem biblischen Verständnis vom Glück des Menschen:

  • Diese Welt ist nicht unser Zuhause.[11] Sowohl irdisches Glück ist als auch irdisches Leid ist vergänglich und bedeutungslos im Lichte der Ewigkeit.[12]
  • Der Mensch wird in dieser gefallenen Welt niemals dauerhaftes Glück finden oder innerlich ein echtes »Ankommen« erleben.[13]
  • Gottes höchste Priorität ist unser ewiges Heil, nicht unser irdisches Glück. Darum hat er sogar seinen Sohn gegeben, damit wir ewig leben dürfen.[14]
  • Nur eine lebendige Beziehung mit Jesus kann dem Menschen den Frieden und die Ruhe schenken, die es braucht, um diese Weltzeit auszuhalten.[15] Jede Form von irdischem Glück darüber hinaus ist ein gnädiger Segen Gottes.[16]

Hoffnung: Evangelium statt Politik

Zu guter Letzt bietet die Bibel eine unvergleichbare Hoffnung als Antwort auf die Zerbrochenheit der Welt:

  • Gott ist nicht tatenlos geblieben. Er hat sich offenbart – durch die Natur, durch Propheten, durch seinen Sohn und seinen Heiligen Geist.[17] Durch seine Gnade können wir uns entscheiden, ihn zu suchen und ihm zu begegnen.[18]
  • Gott hält jeden Menschen selbst verantwortlich für seine Taten und wird ihn dafür richten.[19]
  • Durch die Kraft des Evangeliums kann sich alles in unserem Leben ändern –angefangen gerade bei unserem tiefsten Inneren.[20]
  • In der Beziehung mit Jesus können wir zu Überwindern werden, die im Leben »herrschen«, statt vom Leben beherrscht zu werden.[21]

Überemotionalisiert & Übersexualisiert

Die säkulare Weltanschauung führt zwangsläufig zu einer überemotionalen und übersexualisierten Kultur, in der verdrehte Gedanken wie die folgenden als normal erscheinen und einen enormen emotionalen Druck auf Jugendliche ausüben:

  • »Mein Leben ist nur so gut und so viel Wert wie meine Gefühle.«
  • »Ich muss so handeln, wie ich mich fühle, sonst bin ich nicht authentisch.«
  • »Glück ist Sache des Gefühls.«
  • »Ich kann meinen Gefühlen nicht entkommen.«
  • »Partnerschaft bedeutet Glück.«
  • »Single-sein ist was Trauriges, es sei denn du hast dadurch umso mehr Sex.«
  • »Wenn du nicht sexuell aktiv bist, ist irgendwas falsch mit dir.«
  • »Du musst deine Sexualität kennen, sonst weißt du nicht wer du bist.«

Wir verkennen dabei, welchen unfassbaren Wert Gott jedem einzelnen Menschen zumisst, ganz unabhängig seiner Leistungen oder auch seiner Gefühle. Nicht meine Gefühle bestimmen meinen Wert – Gott tut es.

Wir verkennen dabei, wie unbeständig und beeinflussbar unsere Gefühle sind und dass wir eindeutig einen anderen Maßstab und brauchen: Gottes Wort.

Wir verkennen dabei den Wert des Single-seins und auch des Single-bleibens sowie der sexuellen Enthaltsamkeit, die über lange Zeit ein wesentlicher Bestandteil des Christentums war. (Denken wir mal an Mönche und Nonnen oder die tausenden ledige Missionarinnen, die das »große Missionsjahrhundert« geprägt haben.)

Und wir verkennen zuletzt den Wert und die Notwendigkeit von anderen Formen der Beziehung (Familie & Freundschaft), die durch die Sexualisierung immer weiter in den Hintergrund gerückt sind, aber eigentlich eine wesentliche Rolle im Stillen unserer sozialen und emotionalen Bedürfnisse spielen sollten.

Was heißt das praktisch?

Als Jugendleiter haben wir gerade insbesondere die Aufgabe, unsere Jugendlichen dafür zu sensibilisieren, welche emotionalen Dynamiken und welche Bilder von Glück, Beziehung und Sex propagiert werden und unser Denken und Fühlen beeinflussen.

Unsere Botschaft gegenüber der Welt darf klar und deutlich sein:

  • Liebe ≠ Liebe
  • Glück ≠ Beziehung & Sex
  • Single ≠ wertlos
  • Gefühle ≠ Wahrheit
  • Dein Leben hier ≠ alles

In all dem muss uns abschließend noch einmal bewusst sein: Die Lebensrealität ist stark geprägt von den genannten Bildern und Botschaften. Ein verunsicherter Teenager ist kein Rebell gegen konservative Werte oder gar den christlichen Glauben, sondern einfach ein Kind seiner Zeit. Wir stehen daher vor der spannenden Aufgabe, diese junge Generation liebevoll und einfühlsam zu dem Herzen Gottes in dieser Thematik zu führen, bei dem es um weit mehr geht als um die Einhaltung alter sexual-ethischer Regeln.


[1] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Psalm 139,13-17 oder Epheser 1,5.

[2] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Johannes 1,12 & 15,9 oder 1.Thessalonicher 2,12.

[3] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in 1. Mose 2,9; 5. Mose 30,15-20 oder Matthäus 7,13-14.

[4] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in 1.Timotheus 2,4; 1.Petrus 1,7-9 oder 2. Petrus 3,9.

[5] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in 1.Mose 1,28; 1.Korinther 6,20; Epheser 2,10 oder Philipper 1,9-11.

[6] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Jeremia 17,9; Römer 5,12 & 7,17-20 oder Galater 5,19-21.

[7] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Römer 5,10 & 8,7-8 oder Kolosser 1,21.

[8] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Psalm 119,9-10 & 119,105 oder Sprüche 3,5.

[9] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in 1. Korinther 10,12; 2. Korinther 4,4 oder Epheser 4,22.

[10] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Sprüche 1,7; 18,2 & 28,26 oder 1. Korinther 2,14.

[11] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Philipper 3,20; Hebräer 13,14 oder Johannes 15,19.

[12] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Römer 8,18; 2.Korinther 4,17-18 oder 1. Johannes 2,15-17.

[13] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Prediger 2,1-17 & 3,19; 1.Korinther 7,31 oder Hebräer 4,9-11.

[14] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Hesekiel 33,11; Lukas 19,10 und Johannes 3,16-17.

[15] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Psalm 29,11; Johannes 16,33 oder Philipper 4,7.

[16] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Prediger 3,9-13; Psalm 34,10 & 84,12; Matthäus 5,45; Jakobus 1,17.

[17] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Johannes 16,7-11; Römer 1,19-21 und Hebräer 1,1-2.

[18] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Psalm 53,2-3; Jeremia 29,13-14; Markus 1,15 oder Lukas 11,9-13.

[19] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Matthäus 16,27; Römer 2,5-8; 2.Korinther 5,10; Offenbarung 20,12.

[20] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Hesekiel 36,26-27; Römer 12,2 oder Galater 1,23.

[21] Vgl. Aussagen der Bibel z.B. in Römer 5,17; 6,6-18 & 12,21 oder 1. Johannes 5,4-5.


Empfohlene Ressourcen

Buch: »Love, Sex, God: Der etwas andere Weg (Next Gen - Lebe deinen Glauben) Broschiert – 1. Juli 2021«

Referent: Matthias Rohde ist seit 2016 hauptamtlich in der Kinder- und Jugendarbeit aktiv und mit dem Missionswerk OneHope in Deutschland unterwegs. Seine Leidenschaft ist es, dass junge Menschen in Gemeinde geistliche Väter und Mütter finden und Gottes Güte und Kraft frühzeitig kennenlernen.

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