Es gibt so viele Dinge in dieser Welt, von denen wir uns überwältigen lassen können. Schlimme Ereignisse, die in unserer Gesellschaft passieren, verletzende Worte oder Taten eines geliebten Menschen oder eigene Fehler, die wir bewusst oder unbewusst begehen.

Ich wünsche mir für meine Kinder, dass sie zu widerstandsfähigen und stabilen Persönlichkeiten heranwachsen, die sich von nichts in dieser Welt unterkriegen lassen. Wie können wir als Eltern unseren Kindern dabei helfen, sich zu solch einer Persönlichkeit zu entwickeln?

3 Fragen, die helfen, Kinder stark und selbstbewusst zu machen

Wenn sich dein Kind in einer herausfordernden oder emotional aufgeladenen Situation befindet, dann kannst du diese Situation nutzen, um ihm etwas darüber beizubringen, wie man Herausforderungen im Leben begegnen und sie meistern kann.

Du kannst deinem Kind folgende drei Fragen stellen:

1. »Was passiert gerade in dir? Was fühlst du?«

3 Fragen für starke Kinder (Symbolbild). Foto Katerina Holmes, Pexels.

Wenn du deinem Kind diese Frage in einer herausfordernden Situation stellst, dann hilfst du ihm dabei, bewusst wahrzunehmen, was gerade passiert. Du ermöglichst deinem Kind, zu teilen, was es gerade erlebt und Worte für das zu finden, was es herausfordert, enttäuscht oder beunruhigt. Dadurch, dass dein Kind seine Gefühle ausspricht und mit dir teilt, hast du die Möglichkeit, darauf einzugehen.

Wenn du dein Kind, wenn es noch jung ist, regelmäßig ermutigst, mit dir zu teilen, was es erlebt, dann hast du eine größere Chance, langfristig zu einer vertrauenswürdigen Person in seinem Leben zu werden.

Ein Schlüssel, wie dein Kind eine widerstandsfähige und stabile Persönlichkeit entwickeln kann, ist, dass es mindestens einen Erwachsenen in seinem Leben hat, dem es uneingeschränkt vertrauen kann.

Forschungen zeigen, dass nicht die Menschen am widerstandsfähigsten sind, die besonders furchtlos, unabhängig oder willensstark sind, sondern die Menschen, die eine vertrauenswürdige und verlässliche Beziehung zu mindestens einer anderen Person haben.

Kämpfe weiter darum, dein Kind spüren zu lassen, dass dir wichtig ist, wie es ihm geht und dass du für es da bist.

2. »Was ist immer wahr, egal was passiert?«

Hilf deinem Kind, sich bewusst zu machen, welche Wahrheiten immer Bestand haben, egal was passiert.

In der Psychologie spricht man davon, dass man die irrationalen Gedanken identifizieren muss (z. B. wenn man eine Situation überdramatisiert oder man das Gefühl hat, dass die ganze Welt gegen einen ist) und sie bewusst gegen realistische Gedanken austauschen muss.

Du kannst deinem Kind helfen, innezuhalten, einmal tief durchzuatmen, sich der Situation bewusst zu werden und dann wieder bewusst den Fokus auf das zu setzen, was wahr ist – z. B. darauf, wie sehr du es liebst oder wie mutig oder klug es ist. Nutze dafür unser dieses Arbeitsblatt.

Auch Routinen können in Bezug hierauf sehr hilfreich sein. Schon allein der Rhythmus, der in der Natur existiert, kann eine zutiefst beruhigende Wirkung haben. Das Wissen, dass die Sonne aufgehen und scheinen wird, egal, was in unserem Leben passiert, hilft uns, die Dinge im richtigen Verhältnis zueinander zu sehen.

Wenn alles herausfordernd ist, können Routinen Sicherheit schaffen und auf das hinweisen, was trotz allem immer noch beständig und wahr ist.

Regelmäßige Routinen können sowohl Tagesroutinen, wie Zähneputzen oder gemeinsame Zeit vor dem Schlafengehen, als auch regelmäßige gemeinsame Familienaktivitäten sein.

Die Routinen machen deinem Kind deutlich, dass es weitergeht, egal, wie schwer das Leben gerade ist.

Soundtrack Activity Sheet

Die nächste Generation ist so selbstkritisch wie noch niemals eine Generation zuvor.

Soziale Medien führen dazu, dass unsere Kids sich ständig mit anderen vergleichen und es ihnen schwerfällt, mit sich selbst und ihrem Leben zufrieden zu sein. 

Besonders unsere Teenager-Töchter können regelrecht in ihren negativen Gedanken versinken und dadurch ihre ganze Lebensfreude verlieren.

Wie kannst du deiner Teenager-Tochter aus ihrem negativen Gedankenkreislauf heraushelfen?

Das Activity Sheet »Soundtrack« gibt dir und deiner Tochter einfache Übungen an die Hand, die es mit dir gemeinsam machen kann, um negative Gedanken in ihrem Leben zu identifizieren und sie durch positive Gedanken zu ersetzen.

Activity Sheet herunterladen

3. »Was kann ich tun?«

Diese Worte haben schon fast etwas Magisches an sich. Wenn dein Kind tränenüberströmt vor seiner kaputten Legoburg steht, es vor lauter innerlichem Stress in einer Situation überreagiert oder vor Angst erstarrt vor dir steht, dann kann diese bedeutungsvolle Frage dein Kind daran erinnern, dass du für es da bist und du hinter ihm stehst, egal, was passiert.

Wenn du deinem Kind deine Hilfe anbietest, dann macht das einen bedeutungsvollen Unterschied – selbst wenn alles, was du in dem Moment tun kannst, ist, dass du dein Kind in die Arme nimmst und ihm zuhörst.

Wenn du deinem Kind deine Hilfe anbietest, dann lernt es, dass es gut ist Hilfe zu suchen und anzunehmen.

Die Psychologie bestätigt, dass diese Fähigkeit eine der Schlüsselkompetenzen für Widerstandsfähigkeit ist.

Wenn du dein Kind gefragt hast, was du für es tun kannst, dann kannst du die Frage anschließend noch umdrehen und an dein Kind zurückgeben. Hilf deinem Kind, zu überlegen, welche Handlungsmöglichkeiten es selbst in der Situation hat.

Wenn dein Kind sich selbst als fähig erlebt, Probleme anzugehen und zu lösen, dann trägt das zu seiner Widerstandsfähigkeit bei.

Du kannst mit deinem Kind verschiedene Handlungsmöglichkeiten und ihre Folgen durchsprechen und gemeinsame Pläne aufstellen.

Dein Kind kann so Wissen ansammeln und Fähigkeiten entwickeln, wie es auf Herausforderungen in seinem Leben reagieren kann.

Wenn es darum geht, wie dein Kind zu einer widerstandsfähigen und stabilen Persönlichkeit werden kann, dann bist der entschiedenste Faktor du als Elternteil. Entscheidend ist, dass du für dein Kind ansprechbar bist und für es da bist.

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Dieser Artikel wurde von Gina Abbas verfasst und zuerst von Parent Cue veröffentlicht. Deutsche Version von Nora Wendt, zuerst veröffentlicht auf Familie 21.

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