Generation Alpha: Was Eltern über ihre Kinder wissen sollten

Einen guten Start in die Woche dir! Wenn du bessere Beziehungen zu Generation Alpha bauen möchtest, ist diese Ausgabe perfekt für dich. Hier ist Know-how für Eltern und pädagogische Verantwortliche über die neueste Generation.

💬 In dieser E-Mail:

Neue Herausforderungen der Generation Alpha
Was Eltern über ihre Generation-Alpha-Kinder wissen sollten
Praktische Schritte für Beziehungsbauer

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— Esther und das MRJ Team

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Tobias blickt auf den Bildschirm seines Laptops und seufzt. Es ist wieder spät nachts, und er arbeitet immer noch an seiner Marketing-Präsentation für den nächsten Tag. Obwohl er seinen Job liebt, sehnt er sich nach ein paar ruhigen Momenten, in denen er sich einfach entspannen und mit seiner Familie mehr Zeit verbringen kann. »Ich habe das Gefühl, dass ich unsere Kinder nicht genug unterstütze und ihnen nicht die Aufmerksamkeit schenke, die sie brauchen.« Er und Lora arbeiten beide hart, aber Finn (13 Jahre) und Nele (11 Jahre) sind das Wichtigste in ihrem Leben. »Manchmal habe ich das Gefühl, als ob ich gegen eine Mauer renne.« Während Tobias noch die letzten Folien seiner Präsentation formatiert, denkt er an die vielen Fragen, die er als Vater hat:

Wie soll ich sie ermutigen, aber nicht zu sehr drängen?
Wie finde ich die richtige Balance?
Wie schaffe ich es, sie zu unterstützen, ohne ihnen das Gefühl zu geben, dass ich ihnen im Nacken sitze?

Dann hört Tobias, wie sich die Tür öffnet. Lora steht in der Tür. Tobias dreht sich zu ihr und sagt: »Oh, schon so spät? Ich wollte eigentlich schon schlafen gehen«. Tobias versucht dabei zu grinsen. Es gelingt ihm nur halb. »Ich muss gleich los. Wie gehts dir mit deiner Präsentation?« fragt ihn Lora und setzt sich auf das Sofa neben dem Schreibtisch. »Wird schon okay sein«, sagt Tobias. »Ich mach noch ein paar Tweaks und dann geh’ ich ins Bett. Wie gehts dir? Bist du ready für deine Frühschicht im Krankenhaus?« »Ich fühl mich wie ein Alien«, sagt Lora. Tobias schaut sie fragend an: »Wie meinst du das?« Lora seufzt und antwortet: »Ich hab keinen Plan. Ich hab das Gefühl, ich kann bei all den Veränderungen, die Finn und Nele durchmachen, nicht immer mithalten. Ich mache mir echte Sorgen. Wie kann ich sie unterstützen, wenn ich selbst nicht mehr hinterherkomme?«

Tobias und Lora stehen vor einigen einzigartigen Herausforderungen. Als Mitglieder der Generation Y (geboren zwischen 1980 und 1994) haben sie die Auswirkungen der sich ständig verändernden Technologie und des sozialen Wandels miterlebt. Finn und Nele sind Teil der Generation Alpha (geboren zwischen 2010 und 2024) und müssen noch mehr Veränderungen und Herausforderungen bewältigen. Tobias und Lora verspüren deshalb den Druck vieler Eltern, ihren Kindern dabei zu helfen, sich in dieser schnelllebigen Welt zurechtzufinden und nicht unterzugehen. Gleichzeitig sind sie gut ausgerüstet, mit Veränderungen umzugehen.

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Wer ist die Generation Alpha?
»Die Generation Alpha bezeichnet junge Menschen, die (je nach Definition) ab dem Jahr 2010, 2012 oder 2015 geboren sind und werden. Im englischsprachigen Raum wird sie Genα oder Gen Alpha bezeichnet. Sie folgt auf die Generation Y (die ersten mit Internet im Jugendalter) und die Generation Z (die ersten mit Smartphone im Jugendalter). Die Generation Alpha ist die erste Generation, die schon als Babies und Kleinkinder ganz selbstverständlich mit Smartphones umgehen und deren Eltern auch aktive Smartphone und Social Media-Nutzer sind.« – Simon Schnetzer, Jugendforscher

Was Eltern über ihre Generation-Alpha-Kinder wissen sollten

Sozialforscher Mark McCrindle beschreibt die Generation Alpha als »Digital Natives« und als Kinder der Millennials, auch bekannt als Generation Y.

Die Alphas sind extrem digital, global, mobil, inklusiv, kooperativ und visuell. Laut Educational Future Report 2020 ist Gen Alpha fokussiert auf persönliches Wachstum und ihre Denkweise unterscheidet sich von Gen Z. Alphas sind eher bereit, durchzuhalten statt aufzugeben. Sie bitten eher um Hilfe, als in der Stille zu kämpfen. Misserfolge werden viel mehr als Möglichkeiten zum Lernen gesehen. Wie sich die Denkweise der Alphas auf die Gestaltung ihres Lebens weiter ausprägt, wird sich noch zeigen.

Vor uns liegen weitaus bessere Dinge als die, die wir zurücklassen. – C.S. Lewis

Einige der neuen Herausforderungen für Eltern der Generation Alpha sind: Explosion der Bildschirmzeit, Rückgang selbstbestimmten Spielens, Familienzeit finden, mentale Gesundheit. Einige sind besorgt um die Zukunft der Generation Alpha. Das ist auch nicht neu. Wurden nicht bei Forschungsergebnissen voriger Generationen auch schon Ängste laut? McCrindle hat sich entschieden, durch eine Brille der Hoffnung zu schauen. Warum sollten wir das nicht auch tun? Als Christen kennen wir sogar die Hoffnung persönlich. Jede Generation hat mit ihren Problemen zu kämpfen und für diese Generation sieht es wiederum anders aus.

In Timo Langner's Song »Gemacht für diese Zeit« heißt es zu Beginn »Ich bin gemacht für diese Zeit, gemacht für diesen Ort, geformt von deiner Hand, geboren für diesen Kampf.« Laut McCrindle ist die Generation Alpha in einem Zeitraum der Menschheitsgeschichte geboren, in der sie eine wichtige Rolle einnehmen werden, Veränderung voranzutreiben.

Der Nervenkitzel des Lebens besteht darin, Schritte zu unternehmen, um die Probleme anzugehen, innovativ zu sein und Lösungen zu finden. Und genau das wird die Generation Alpha tun. – McCrindle, Sozialforscher

Wie Gen Alpha die Herausforderungen angehen wird, die sich ihnen in den Weg stellen, wird davon abhängen, wie wir sie auf ihrem Weg zum Erwachsensein unterstützen. Sie brauchen Ermutigung und Einfühlungsvermögen, aber auch viel Hoffnung und (natürlich) Liebe.

Laut McCrindle sind Eltern am besten beraten, wenn sie alles über frühere Generationen verlernen. Warum? Damit sie auf eine neue und frische Art über Alphas denken können.

Einer der größten Fehler von Eltern: so zu erziehen, wie sie selbst erzogen wurden. – McCrindle, Sozialforscher

Manche Dinge sind zeitlos. Jeder Säugling benötigt saubere Windeln. Gleichzeitig ist es hilfreich, realistisch zu sein. Was hat in der Vergangenheit gut funktioniert und ist zeitlos? Wo werden neue »Erziehungsmethoden« benötigt, die für die Generation und für die Zeit, in der sie aufwächst, angemessen sind? Wenn etwa beide Eltern berufstätig sind, werden sie sich mit der Frage auseinandersetzen müssen: wie kümmern wir uns um die Kinder? Diese Frage mussten vorige Generationen nicht so sehr berücksichtigen. Genauso wie die Frage »Wie viel Zeit darf mein Kind vor dem Bildschirm verbringen?«.

Der Eltern werden – Onlinekurs

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Auch wenn die Qualität der Zeit ein erstrebenswertes Ziel ist, so ist die Quantität der Zeit für Kinder wichtiger. Beziehungsmomente können nicht gestaltet werden – sie passieren einfach, aber sie erfordern Präsenz und Zeit. – McCrindle, Sozialforscher‌‌

Wenn Kinder in Haushalten aufwachsen, in denen sie sich versorgt, beschützt und verbunden fühlen, sind sie gut gerüstet für die Zukunft. Und das ist zeitlos. Generationenforschung kann hilfreich sein, um eine Bild von einer ganzen Generation zu bekommen. Aber Eltern erziehen einzigartig geschaffene Individuen. Deshalb: verlier dich nicht im Wald.

Praktische Schritte für Beziehungsbauer:

✍🏻 Nimm dir ein weißes Blatt Papier, einen Stift und nimm dir ein Moment Zeit über folgende Fragen nachzudenken:

Welche positiven Kindheitserinnerungen hast du mit deinen Eltern? (Falls deine Beziehung zu deinen Eltern schwierig war, denk vielleicht über Folgendes nach: Welche Erinnerungen sind positiv? Mit welchen Personen sind sie verbunden?)
Was hast du besonders geschätzt und warum?
Welche Gefühle hat das bei dir ausgelöst und warum?
In welchen Momenten nimmst du deine Kinder entspannter wahr?
Welche Wünsche äußern sie dir gegenüber, vor allem, wenn du gefühlt mitten im Stress bist?
Auf welche Art verlangen sie deine Aufmerksamkeit? Wie reagierst du darauf?

🔎 Schau dir deinen Zettel an: Entdeckst du ein Muster? Eine zeitlose Wahrheit, die dir in deiner Erziehung hilft? ‌‌

ℹ️

Demnächst veröffentlichen wir weitere Artikel zu Erziehungsstilen; was du mit deinen Kindern machen kannst, ohne etwas verkehrt zu machen; wie du noch mehr die Einzigartigkeit deines Kindes verstehen lernen kannst; wie du die Screentime für deine Kinder begrenzen und eine gesunde Balance finden kannst.

Quellen