Was sind die neuesten Trends bei Jugendlichen heute, auch bekannt als Generation Z (geboren nach 1995 und vor 2010)? Natürlich sollten wir vorsichtig mit Verallgemeinerungen sein - es gibt eine große Bandbreite von Faktoren wie Alter und individuelle Lebensumständen, die wir berücksichtigen müssen. Mit diesen Informationen im Hinterkopf stellen wir dir vier der wichtigsten Themen vor, die die Generation Z derzeit beschäftigt.
Der Aufstieg der Gamerkultur
Gaming ist nach wie vor ein fesselndes Hobby. 26 % der 16- bis 24-Jährigen bezeichnen sich heute als »Gamer«, das sind 3 % mehr als vor zwei Jahren, während die Zahl derer, die noch nie ein Handyspiel gespielt haben, von 27 % im Jahr 2015 auf heute 18 % gesunken ist.
Das Online-Gaming Geschäft boomte dank Lockdowns und Kontaktbeschränkungen; beliebte Online-Multiplayer-Spiele wie Fortnite und Among Us boten unterhaltsame Möglichkeiten, Zeit mit Freunden (oder gleichgesinnten Unbekannten) zu verbringen, wenn man sich nicht persönlich treffen konnte - 41 % der Befragten gaben an, dass sie reine Online-Freunde haben. Nicht alles ist gesund: Jeder Fünfte (19 %) hat das Gefühl, zu viel Zeit mit Spielen zu verbringen, und die Zahl der Behandlungen von Spielsucht bei jungen Menschen hat sich im letzten Jahr verdreifacht.
Die Pandemie als Herausforderung für die psychische Gesundheit
Vor allem angesichts der Pandemie ist das Thema Mental Health von besonders großer Bedeutung. 84 % der 16- bis 24-Jährigen geben an, dass ihre psychische Gesundheit in den letzten 18 Monaten beeinträchtigt wurde, und 67 % glauben, dass die Pandemie langfristige Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit haben wird.
67 % der Gen Z glauben, dass die Pandemie langfristige Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit haben wird.Tweet
Das ist wenig überraschend, denn nach einer Zeit der Schulschließungen und des Prüfungsstresses (für die Generation Z im Schulalter) sagen 92 %, dass diese Erfahrung sie als Person verändert hat. Laut Youthsight ist die Hälfte der Generation Z immer angespannt. Eine wichtige Quelle für den Stressabbau während der Pandemie waren Hobbys. Die beliebtesten Hobbys von Jugendlichen waren Lesen, Kochen/Backen und Stricken/Nadeln.
Online-Gefahren
Die Nutzung von Dating-Apps hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, und Kontaktbeschränkungen steigerten die Nutzerzahlen dieser Apps - trugen aber gleichzeitig zu einer zunehmenden Dating-App-Müdigkeit bei. Junge Menschen sind heute häufiger als frühere Generationen glücklich Single (40 % der 16- bis 24-Jährigen, die im Oktober 2020 befragt wurden), während weniger Menschen »glücklich in einer Beziehung« sind oder »eine Partnerschaft suchen« als in Zeiten vor der Pandemie.
Bei jungen Menschen im Schulalter ist das Gesamtbild rund um Beziehungen und Online-Interaktionen leider risikobehaftet: Es herrscht ein zunehmendes Bewusstsein für Missbrauch im Netz. Im Juni berichtete Ofsted, dass sexueller Missbrauch durch Gleichaltrige und Online-Belästigung, vor allem von Mädchen, in englischen Schulen mittlerweile eine weit verbreitete, »normalisierte« Realität ist. Die Gefährdung im Internet geht von Gleichaltrigen und Erwachsenen aus: In England und Wales erreichten die polizeilich gemeldeten Online-Grooming-Delikte* im Jahr 2021 ein Allzeithoch und sind in den letzten drei Jahren um 70 % gestiegen. Bei der Hälfte der Vorfälle wurden Facebook-eigene Apps wie Whatsapp, Instagram und Messenger verwendet, während Snapchat bei einem Viertel der Vorfälle zum Einsatz kam.
Online Gefahr: Online-Grooming-Delikte erreichen im Jahr 2021 ein Allzeithoch und sind in den letzten drei Jahren um 70 % gestiegen.Tweet
Nachhaltige Konsum und »Cancel Culture«
Der Begriff »Cancel Culture« ist umstritten, aber es stimmt auf jeden Fall, dass wir in einem Zeitalter der Verantwortung leben; Marken und Influencer werden immer genauer unter die Lupe genommen, während ethisches Konsumverhalten (und Produzieren) eine Priorität für die Generation Z ist.
Die existenzielle Bedrohung durch den Klimawandel erhöht den Bedarf an individuellen und unternehmerischen Maßnahmen, während die Sozialen Medien (99 % der 16- bis 24-Jährigen sind heute in den Sozialen Medien aktiv, und Instagram ist für 74 % die wichtigste App) eine Plattform für die Forderung nach Maßnahmen bieten. 87% der jungen Menschen achten auf die Unternehmensethik einer Marke, wenn sie bei ihr einkaufen. Sie suchen nach Authentizität und sind misstrauisch gegenüber Alibi-Aktionen.
Wenn eine Marke sagt, dass sie sich gegen ein soziales Problem einsetzt, glauben ihr nur 6 %, während 64 % sagen, dass sie online recherchieren, um zu sehen, ob es stimmt. Dieser ständige Aktivismus übt jedoch auch Druck aus: 55 % gaben an, dass es zu viele Probleme in der Welt gibt, um die sie sich kümmern müssen, obwohl sie sich bemühen, ihr Möglichstes zu tun. Wie Beatfreeks es ausdrückt, steht die Generation Z »unter ständigem Druck, etwas zu sagen und immer das Richtige auszusprechen.«
Dieser Artikel wurde von Joseph Hartropp verfasst und zuerst von unseren Freunden bei youthscape.co.uk veröffentlicht, die die christliche Jugendarbeit in Großbritannien fördern. Deutsche Version von Andy Fronius.
Quellen und weiterführende Links







