Was Jugendleiter jetzt über Gen Alpha wissen sollten
Die jüngste Generation bringt nicht nur neue Trends – sie verändert die Spielregeln.
Unsere Freunde bei Youthscape sind in die Welt von Gen Alpha eingetaucht. Diese Kids sind nicht einfach »noch digitaler« – sie sind die erste Generation, die nichts anderes kennt.
iPads seit der Geburt. Sprachassistenten im Kinderzimmer. Und TikTok als Suchmaschine.
Dafür haben wir ein kompaktes Factsheet auf Deutsch erstellt, das du sofort nutzen kannst – in deiner Jugendarbeit, im Elternabend oder einfach, um ein paar Aha-Momente zu haben.
Drei Dinge diese Woche
1. Soundtrack der Generation Alpha
Gen Alpha Jungs wachsen größtenteils mit den Soundtracks von Videospielen auf. Dazu gehört das eher ruhige Klingkling von Minecraft, der verspielte Electronic Dance Rhythmus von Super Mario und Rocket League und die oft rockige Musik von Brawl Stars. Auch Meme-Backgroundmusic gehört zu ihrem Musikvokabular. Grundsätzlich lieben sie DJ Music und Rap.
Beispiele: »Light of Mine« von Whipped Cream, »Skibidi Toilet«, »Aua!« von Deine Freunde, »UP!« von Connor Price und Forrest Frank und »Chvrchies« von den O’Bros.
Gen Alpha Mädchen hören vergleichsweise mehr Pop. Sie wachsen mit den Soundtracks von Bibi & Tina, »Die Schule der magischen Tiere« und anderen Filmen auf, mit Radiohits wie »APT.« oder »ICH FRAG DIE MAUS« von Mark Forster, mit Technomusic wie Sigma Boy und Rapmix wie »Boom Schakkalakka« von DIKKA.
2. Gen Alpha zwischen Smartphones und KI

Worum es geht: Bewegt sich die neue Generation schneller in Richtung »Idiocracy« als uns lieb ist? Kinder scheinen kaum Limits bei der Bildschirmzeit zu haben, auch sonst im Alltag wird ihnen viel Freiraum gelassen und wenn sie einmal doch an eine Grenze stoßen, können sie angeblich damit nicht umgehen. Auch die Grenzen zwischen humaner und künstlicher Intelligenz verschwimmen bei ihnen dank neuester digitaler Erfindungen, sie verlassen sich mehr auf Maschinen und Algorithmen als jede Generation vor ihnen.
Warum Leid vorprogrammiert ist: Eltern haben heute viel Empathie für ihre Kinder. Wir leiden mit, wenn sie frustriert sind und versuchen, sie mit möglichst wenigen Regeln zu belasten. So befeuern wir ungewollt eine Spirale der sinkenden Frustrationstoleranz bei unseren Kindern. Neuropsychologin Barbara Studer rät Eltern, der Bildschirmzeit ihrer Kinder Grenzen zu setzen (und nicht nur) und das Leiden der Kinder auszuhalten, wenn diese deswegen frustriert sind. In diesen Momenten leiden Kinder wie Eltern, aber beide für einen höheren Zweck, denn das Kind erhält so die nötigen Ruhezeiten fürs Gehirn und kann sich gesund entwickeln. Ein zweiter Leidensbereich betrifft das Thema Verantwortung und Selber Denken. Erlauben wir es unseren Kids, Verantwortung zu übernehmen, ja fordern wir sie sogar heraus? Das kann besonders in der Jugendarbeit mit viel Leiden seitens der Leiter vonstatten gehen. Das Programm ist halt schneller selbst gemacht als dass man junge Teens beim Leiten anleitet.
3. Wie sich Quizshows für Gen Alpha verändern
Worum es geht: Klassische Quizformate werden ersetzt – statt reiner Wissensfragen dominieren jetzt Logikrätsel. Sendungen wie The 1% Club, Only Connect oder House of Games setzen auf cleveres Denken, nicht auf Bildung. Ziel: Spiele für alle, unabhängig von Alter oder Bildung. Stichwort: Wordle-Effekt.
Warum das wichtig ist: Produzenten sagen, Gen Z & Alpha lieben »schnelle Erfolgserlebnisse« – kleine Rätsel mit großer Wirkung. Sie wollen mitdenken statt auswendig lernen. Neue Quizformate fördern genau das: Kreativität, Logik, vernetztes Denken. Ideal auch für die Jugendarbeit.
