Warum es etwas ist, worüber Teenager reden

Das Gun Violence Archive definiert einen Amoklauf als ein Ereignis, bei dem vier oder mehr Menschen durch eine Waffe verletzt oder getötet werden. Andere Non-Profit-Organisationen verwenden vielleicht andere Maßstäbe für die Analyse ihrer Daten und wären mit dieser Darstellung nicht einverstanden.

Aber die Statistiken, die zeigen, dass es »mehr Amokläufe als Tage im Jahr« und »mehr Waffen als Menschen in diesem Land« gibt, sind zu mächtigen Memes und Gesprächsthemen geworden. Vor allem beschäftigt dies jüngere Menschen, die mit dieser Art von Gewalt aufgewachsen sind, die in den Schlagzeilen allgegenwärtig zu sein scheint.

Die American Psychological Association berichtet, dass drei von vier Amerikanern Waffengewalt als eine der Hauptursachen für ihren Stress sehen. In einem Gespräch mit der Associated Press nannte Pfarrer Jonathan Lee Walton soziale und spirituelle Entfremdung als Hauptursachen für diesen Trend:

»Wir normalisieren Verzweiflungserkrankungen wie Einsamkeit, Sucht und Waffengewalt. Soziale Medien, Zoom-Kirchen, Fernarbeit und virtuelle Realität mögen bequem sein, aber sie sind ein moralisch anämischer Ersatz für menschliche Beziehungen.« – Pfarrer Jonathan Lee Walton

Gegengewalt vs. Gewaltlosigkeit

In einer Folge des Podcasts »Unbelievable« (Unglaublich) mit dem Titel »Mass Shootings, Gun Violence and the USA 2nd Amendment« (Massenschießereien, Waffengewalt und der 2. Verfassungszusatz der USA) diskutierten Shane Claiborne und Kyle Thompson darüber, wie Christen über Waffen denken sollten.

Aber für Millionen von Teenagern und Vorschulkindern in Amerika ist das Thema nicht mehr nur ein Grund für theologische Spekulationen. Die Angst, im Unterricht getötet zu werden, ist heute allgegenwärtig. (Symbolbild) Foto: Jason Leung.

Thompson vertritt im Wesentlichen die Meinung, dass es nicht um die Waffen an sich geht, sondern um die sündigen Herzen derer, die Waffen für Amokläufe benutzen. Er stimmt in gewisser Weise mit C.S. Lewis überein, der in »Warum ich kein Pazifist bin« argumentiert, dass es gerechter, moralischer und christlicher ist, sich dem Bösen in der Welt aktiv entgegenzustellen – auch wenn das bedeutet, Gewalt anzuwenden, um schlimmere Gewalt zu verhindern.

Thompson sieht in Jesu Äußerungen in Lukas 22,36 über den Kauf von Schwertern eine Befürwortung der Selbstverteidigung und auch der Anwendung von Gewalt zur Verteidigung anderer.

Claiborne stimmt zu, dass das Problem der Amokläufe ein Herzproblem ist, argumentiert aber auch, dass der leichte Zugang zu Waffen wie AK-47 es Menschen mit emotionalen Problemen zu leicht macht, eine Vielzahl von anderen Menschen zu töten. Seine Position ähnelt der von Martin Luther King Jr., der Gewaltlosigkeit praktizierte und sagte:

»Wir wenden die Mittel der Gewaltlosigkeit an, weil unser Ziel eine Gemeinschaft ist, die mit sich selbst in Frieden lebt. Wir werden versuchen, mit unseren Worten zu überzeugen, aber wenn unsere Worte versagen, werden wir versuchen, mit unseren Taten zu überzeugen.« – Martin Luther King Jr.

Claiborne sieht seine Position im Einklang mit den Worten Jesu in Matthäus 5,44, wo er sagt: »Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen.«

Als Christen sollten wir wissen, was wir glauben, was die Bibel lehrt und warum. Aber für Millionen von Teenagern und Vorschulkindern in Amerika ist das Thema nicht mehr nur ein Grund für theologische Spekulationen.

Die Angst, im Unterricht getötet zu werden, ist heute allgegenwärtig.

Auch für Erwachsene ist die Möglichkeit, im Supermarkt, in der Kirche oder an einem anderen öffentlichen Ort zu sterben, mittlerweile eine der größten Stressfaktoren in unserem Leben – als ob unser Leben nicht schon stressig genug wäre.

Wir ermutigen dich, diese Folge von »Unbelievable« (Unglaublich) durchzuhören und auch auf die Herzen deiner Teenager zu hören. Auch wenn ihr am Ende vielleicht nicht einer Meinung seid, hier sind einige Fragen, die ein Gespräch mit deinen Teenagern anregen können:

  • Wenn du von einer weiteren Massenschießerei in Amerika hörst, wie fühlst du dich dann?
  • Glaubst du, dass Massenschießereien in erster Linie ein Herzens- oder ein Waffenproblem sind? Und warum?
  • Gibt es etwas, das wir als Familie tun können, um Teil der Lösung zu sein?
Dieser Artikel wurde vom Axis Creator Team verfasst und im englischsprachigen »Culture Translator« veröffentlicht. Deutsche Version von Andy Fronius.

Unterstütze unsere Arbeit

Unsere kostenlosen Inhalte sind das Ergebnis harter Arbeit. Zeig deine Wertschätzung mit nur 3€ im Monat.

Jetzt 3€ spenden