Worum geht es?
Wie Vox berichtet, bezeichnet sich inzwischen jeder als »Content Creator« (Inhalt-Ersteller) - unabhängig davon, ob er für seinen Beitrag bezahlt wird oder nicht.
»Als ich noch auf der Schule war, war man der oder die coolste in der Klasse, wenn man die coolsten Klamotten anhatte. Heute ist die Person mit den meisten Followern auf Instagram oder auf TikTok am coolsten.«
– Alexander »Magic« Straub

Warum ist das verwirrend?
Der Begriff »Content Creator« durchtränkt so viele Gespräche über das digitale Leben. Was einst eine spezifische Berufsbezeichnung war, bezieht sich heute auf jeden, der ein TikTok oder ein Instagram erstellt hat. Persönliche, tagebuchartige Beiträge sind der Inhalt. Ein einzelner Tweet ist Inhalt. Gedankenloses »Fotomüllen« ist auch Inhalt. Eine gesponserte Werbeanzeige ist Inhalt, genauso wie eine authentische, unbezahlte Bewertung. Sämtliche Online-Medien gehören zur gleichen Grundkategorie: Inhalt.
Persönliche, tagebuchartige Beiträge sind der Inhalt. Ein einzelner Tweet ist Inhalt. Gedankenloses »Fotomüllen« ist auch Inhalt.Tweet
Es vermittelt die Botschaft, dass alles, vom zutiefst Persönlichen bis hin zum absolut Alltäglichen, gleichermaßen konsumierbar ist und dass jeder Einzelne mit allem, was er ins Netz stellt, seinen Wert als Ware (»persönliche Marke«) verwaltet.
»Gehört zu werden und geliebt zu werden ist so eng miteinander verbunden, dass der Durchschnittsmensch eigentlich nicht zwischen beiden unterscheidet« —David W. AugsburgerTweet
Der Druck, zu posten und an dieser Aufmerksamkeitsökonomie teilzunehmen, nimmt für junge Menschen weiter zu, da »Inhalt« als die Zukunft der Arbeitswelt propagiert wird.

Beziehungsfragen
- Was und wie oft postest du auf sozialen Medien?
- Fühlst du dich unter Druck gesetzt, dein Leben in den sozialen Medien zu gestalten?
- Was würden die Überschriften deiner Posts in den sozialen Medien aussagen, wenn sie dein Leben genau widerspiegeln würden?
Kommentare