Worum es geht: Anfang des Monats wurde Lensa zur Nummer 1 in der Kategorie »Foto und Video« im Apple Store, nachdem es eine Funktion namens »magische Avatare« veröffentlicht hatte, individuelle, von KI generierte digitale Kunstwerke.


Warum es ein ethisches Dilemma ist: Lensa bittet die Nutzerinnen und Nutzer, mindestens 10 Fotos von ihrem Gesicht in die App hochzuladen, bevor ein magischer Avatar erstellt werden kann. Anschließend werden diese Fotos mit einer Open-Source-Technologie namens »Stable Diffusion« bearbeitet, um ein Kunstwerk des Nutzers in verschiedenen Stilen zu erstellen. Diese attraktiv aussehenden Avatare eignen sich perfekt für Profilbilder, Dating-Profile oder einfach zum Teilen im Internet, und #lensa hat bereits über 600.000 Beiträge auf Instagram markiert. Die magischen Avatare sind nicht kostenlos – es kostet mindestens 2,49 Euro, um Zugang zu dieser Funktion zu erhalten, und das auch nur, wenn du dich für eine kostenlose Testversion bei Lensa anmeldest. Die Technologie wurde auf über 2 Milliarden Bilder trainiert, von denen viele urheberrechtlich geschützt sind, was die Frage aufwirft, ob die Technologie auf unbezahlter Arbeit basiert. Digitale Illustratoren und Künstler sind außerdem besorgt, dass Lensa ihre kreative Arbeit abwertet. Prisma, die Muttergesellschaft von Lensa, behauptet, dass KI-Kunst menschliche Künstler nicht ersetzen wird. Unabhängig davon, wie sich die magischen Avatare auf die Künstler/innen auswirken, werden die Teenager wahrscheinlich immer noch die Art und Weise lieben, wie die Porträts von Lensa sie aussehen lassen.

Dieser Artikel wurde vom Axis Creator Team verfasst und im englischsprachigen »Culture Translator« veröffentlicht. Deutsche Version von Andy Fronius.

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