Zum Abschluss unserer Woche wollen wir über ein ernstes Thema sprechen.
Selbstmord ist die zweithäufigste Todesursache bei Menschen im Alter zwischen 10 und 34 Jahren. Selbstmord ist ein schweres Thema. Viele befürchten, dass das Erwähnen des Themas oder sogar des Wortes jemanden dazu bringt, darüber nachzudenken. Das ist jedoch nicht der Fall. Wenn du offen und ehrlich über Selbstmord sprichst, fühlen sich die Jugendlichen sicher und erhalten mehr Unterstützung. Manche Jugendliche sprechen ganz offen über Suizidgedanken, während andere ihre Pläne verbergen. Als Jugendleiter:innen vertrauen dir die Jugendlichen. Wenn sie dich auf dieses Thema ansprechen, kannst du nicht versprechen, es geheim zu halten.
Wenn du offen und ehrlich über Selbstmord sprichst, fühlen sich die Jugendlichen sicher und erfahren mehr Unterstützung.Tweet
Manche Jugendliche sprechen ganz offen über Suizidgedanken, während andere ihre Pläne verbergen. Als Jugendleiter:innen vertrauen dir die Jugendlichen. Wenn sie dich auf dieses Thema ansprechen, kannst du nicht versprechen, es geheim zu halten.
Selbstverletzungen
Selbstverletzungen können aus verschiedenen Gründen entstehen. Für manche dienen sie als Ablenkung von starken emotionalen Schmerzen. Bei anderen kann es daran liegen, dass sie sich wie betäubt fühlen und die Selbstverletzung der Weg für sie ist, etwas zu fühlen. Es kann auch eine Möglichkeit sein, anderen mitzuteilen, dass sie verletzt sind und dringend Hilfe brauchen. Aber es ist nicht immer eine Form der Kommunikation.

Manche Menschen machen ein großes Geheimnis aus ihrer Selbstverletzung und sind nur darauf aus, sich vorübergehend Erleichterung zu verschaffen. Da die Selbstverletzung eine vorübergehende Erleichterung bringt, kann sie verstärkend wirken und Jugendliche können immer wieder zu diesem Verhalten zurückkehren, um mit schmerzhaften oder überwältigenden Gefühlen fertig zu werden. Einer der häufigsten Auslöser für Selbstverletzungen ist das Gefühl der Ablehnung. Selbstverletzung bedeutet nicht immer Selbstmord, aber das Verhalten ist ein Zeichen für tiefen Schmerz, der zu Selbstmordgedanken und -versuchen führen kann.
6 Tipps für den Umgang mit suizidgefährdeten Jugendlichen
1. Sprich darüber
- Wenn du denkst, dass ein:e Jugendliche:r suizidgefährdet ist, sprich darüber. Damit bringst du sie/ihn weder auf Ideen, noch setzt du ihr/ihm den Gedanken in den Kopf. Jugendliche brauchen eine ruhige Person, die eher daran interessiert ist, ihre Gefühle zu verstehen, als eine ängstliche, besorgte oder kritische Person.
- Was du fragen solltest:
»Bist du suizidgefährdet?«
»Hast du einen Plan?« Wird diese Frage mit »Ja« beantwortet, ist es essenziell herauszufinden, wie detailliert der Plan ist. Wie sehr hat sich die/der Jugendliche schon damit befasst? Weiß sie/er, wie sie den Suizid planen würde, wie lange es dauern würde? Hat sie/er Zugang zu Dingen wie Schusswaffen, Medikamenten, usw.? - Bestimme den Schweregrad des aktuellen Zustands. Muss sie/er in die Notaufnahme gehen?

2. Liebe zeigen
- Die Jugendlichen müssen spüren, hören und sehen, dass sie geliebt werden.
- Sag ihnen immer wieder, wie sehr du dich um sie sorgst und sie liebst.

3. Einfühlsam sein
- Vergiss nicht, die Gefühle der Jugendlichen zu bestätigen.
- Äußere dich einfühlsam, anstatt ihnen zu sagen, wie sie sich fühlen sollen.
4. Bleib in Kontakt
- Bleib mit dem/der Jugendlichen in Kontakt.
- Das kann über Textnachrichten, Anrufe, soziale Medien, ein Treffen zum Kaffee oder einen Spaziergang sein.
- Wenn ein:e Jugendliche:r die Zeit in der Kleingruppe oder Jugendgruppe verpasst, sag ihr/ihm, dass du sie/ihn vermisst hast und dass du hoffst, dass sie/er das nächste Mal kommen kann. Vermeide ihnen ein schlechtes Gewissen zu machen, weil sie fehlen.

5. Arbeite mit den Eltern zusammen
- Die Eltern müssen in das Gespräch einbezogen werden.
- Viele Jugendliche haben Angst, es ihren Eltern zu sagen oder mit ihnen über ihre Gefühle zu sprechen. Du musst eine vertrauenswürdige und sichere Person sein, die der/die Jugendliche zum Gespräch mit den Eltern mitbringen kann.
- Du kannst das nicht geheim halten. Biete an, MIT den Eltern der/des Jugendlichen zu sprechen, vereinbare ein Datum, bis zu dem sie/er mit den Eltern sprechen wird, und wenn sie/er es bis zu diesem Datum nicht macht, lass sie/ihn wissen, dass du mit ihren/seinen Eltern für sie/ihn sprechen wirst.
6. Verweise auf professionelle Hilfe
- Halte eine Liste von vertrauenswürdigen Fachleuten bereit, an die du Jugendliche und Eltern verweisen kannst!

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