💬 In dieser E-Mail:

  • Jugendarbeit abgeben: Loslassen, wenn kein Nachfolger da ist.

Du machst Mr. Jugendarbeit möglich! Danke, dass du dich dafür einsetzt, Jugend zu verstehen, Beziehungen zu stärken und den Glauben zu fördern.

— Andy und das MRJ Team

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»Ich möchte meine Jugendarbeit eigentlich abgeben. Aber was mache ich, wenn niemand da ist, der sie übernehmen kann? Alle jungen Erwachsenen, in die ich Hoffnung gesetzt hatte, sind nun an anderen wichtigen Dingen dran.« – Simon

Jugendarbeit abgeben? Ein schwieriger Schritt. Du hast den Wunsch, deine Verantwortung nicht leichtfertig loszulassen. Ein Nachfolger muss her, doch wie? Gleichzeitig bist du dir vielleicht unsicher, wie du diesen Prozess gestalten sollst? Wenn das auf dich zutrifft, ist meine Frage an dich: Bist du bereit, dir selbst ein paar unbequeme Fragen zu stellen?

Denn es geht in dieser Frage vor allem um dich selbst. Wir müssen deine Position klären.

Bist du bereit, dich darauf einzulassen? Dann lade ich dich ein, weiterzulesen.

1. Der erste Schritt:  Überprüfe deine Motivation 

Du bist dabei, die Jugendarbeit weiterzuentwickeln – und wahrscheinlich läuft es zurzeit echt gut. Du hast Jugendliche, die es dringend nötig haben, Teil einer gesunden, Jesus nachfolgenden Gruppe zu sein – aber innerlich ringst du mit dir und leidest, weil du den Eindruck hast, du solltest die Jugendarbeit abgeben. Deshalb erforsche zuerst dein Herz und beantworte die Frage:

Warum denkst du, dass du die Jugendarbeit abgeben solltest? 
  • Vielleicht hast du einen neuen Job, der dir viel abverlangt, vielleicht hast du andere Aufgaben in der Gemeinde übernommen, vielleicht hast du eine Familie gegründet, kurz: Vielleicht hast du vor Kurzem Weichen in ein anderes Leben gestellt und dein Ehrenamt in der Jugendgruppe passt jetzt nicht mehr. 
  • Vielleicht überfordert dich die jetzige Gruppe in ihrer Konstellation. 
  • Vielleicht fühlst du dich nicht mehr adäquat als Leiter. 
  • Vielleicht hast du von Gott ohne Angabe von weiteren Gründen plötzlich ein Nein für die Jugendarbeit erhalten.  

Geh mal kurz in dich und lege die Karten auf den Tisch. Ich hoffe, dieses Erforschen hilft dir, dein gegenwärtiges Leben zu beleuchten und herauszufinden, ob wirklich die Leitung der Jugendgruppe die Schraube ist, an der du drehen sollst, oder ob in deinem Leben eher andere Schrauben locker sind 😉. Oder du merkst in diesem Prozess, dass du eine unfassbare Liebe für diese Arbeit hast und lieber andere Dinge im Leben aufgeben möchtest als dein Engagement für die Gruppe.

Wenn du merkst, dass deine Motivation, die Jugendarbeit aufzugeben, von Gott geführt ist, dann musst du die Jugendarbeit aufgeben. Einfach so. Ohne eine Lösung für die Nachfolge zu finden. Das ist Gottes Aufgabe. Gott ist größer. Er ist nicht abhängig davon, dass du als Person diese Aufgabe für immer und ewig machst, weil es niemanden gibt, der sie übernimmt. Es braucht Mut zu sagen: Ich weiß, meine Zeit ist abgelaufen und ich weiß, ich muss es jetzt tun.

Und du weißt einfach, es ist etwas Neues für dich dran. Dann geh. Auch wenn du niemanden hast, dem du es abgeben kannst.

Warum du keine Nachfolge suchen musst

Du sagst jetzt: »Es ist doch erstrebenswert, einen guten Übergang zu gestalten! In unserer Gemeinde gab es bereits schlechte Nachfolgelösungen, das will ich in meiner Jugendarbeit auf keinen Fall erleben.«

Dazu sage ich, nein, das ist nicht erstrebenswert. Eine Jugendgruppe oder irgendeine andere Gruppe wird so lange existieren, wie Gott sich darum kümmert. Es ist Gottes Job, Menschen zu berufen. Es ist seine Aufgabe, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu senden, den Leuten das aufs Herz zu legen, so wie er es dir aufs Herz gelegt hatte. Jesus selbst spricht davon in Matthäus 9,37-38, dass es nur wenige Arbeiter gibt, aber die Ernte groß ist. Wir sollen für mehr Arbeiter für die Ernte bitten.

Wir können nur versuchen, zu multiplizieren. Wir können nur versuchen, in die nächste Generation zu investieren. Also alle Dinge, von denen wir wissen, dass wir sie tun müssen, die tun wir natürlich. Wir wenden unser Wissen an. Trotzdem können wir in der Situation sein, in der niemand da ist, der die Aufgabe übernimmt. Aber wenn du weißt, dass es dein Weg ist, jetzt zu gehen, dann geh und halte das aus.

Du sagst: »Aber wir beeinflussen uns doch alle gegenseitig! Wir sind doch eine Gemeinschaft, wir sind doch dafür verantwortlich, einander zu segnen, zu bevollmächtigen, zu rekrutieren! Am Ende sind wir doch als Gemeinde schuld, wenn es nicht weitergeht.«

Nein, das glaube ich nicht. Unser Job ist nicht zu beurteilen und zu verurteilen. Also, lass es los, das ist die Antwort. Es ist Gottes Sache. Er ist für die Früchte verantwortlich. Es liegt nicht in unserer Hand, auch nicht ein bisschen. Und es ist anstrengend. Ich verstehe, dass du leidest, wenn du gehst, und du weißt, möglicherweise bricht jetzt hier auch etwas weg.

Aber wenn du weißt, dass du gehen musst, dann geh und denke nicht, dass die Welt nur durch dich zu retten ist.

Es ist der Job von Jesus, und wenn du gehst, entsteht erst einmal diese Lücke. Wenn die Lücke da ist, ist der Druck oder die Emotion so groß, dass Leute in diesem Defizit aufwachen und merken: Hey, das ist vielleicht mein Job.

Eine Nachricht von unserem Sponsor:

Hast du Lust auf ein Experiment?

Angenehm wird es nicht.

Ist dein Standard zu hoch? 

Und noch etwas. Frage dich mal, ob möglicherweise der Standard, den du setzt, zu hoch ist. Kann es sein, dass du eine so smooth laufende Jugendarbeit leitest, dass sich kein anderer vorstellen kann, in deine Fußstapfen zu treten? Dass du so ein cooler Typ bist, dass sich niemand traut, es mit dir aufzunehmen? Dann muss die Arbeit vielleicht erstmal am Boden liegen und auf Null runtergehen. Wenn nichts mehr da ist, kann man es ja nicht schlechter machen. Dann kann jemand sagen, »Hey, komm, ich sammle jetzt die Teens und ich mach jetzt irgendwas«. Aber der Vergleich muss natürlich erstmal weg. Das ist auch ungemütlich. Ein Beispiel: In einer Gemeinde, wo der große Leiter eines Gemeindebundes Mitglied war, wollte sich kein Mensch als Pastor bewerben, weil sie sich gesagt haben:

»Ich geh doch nicht in diese Gemeinde. Wo der coole Vorgänger noch vor Ort ist, da kann ich ja nur verlieren.«

2. Der zweite Schritt: Sprich mit anderen darüber

Es ist wichtig, dass du auch andere Leute, denen du vertraust und die dich kennen in den Prozess einbeziehst und in dein Leben sprechen lässt. Aus zwei Gründen:

  1. Erstens hast du so jemanden, mit dem du darüber reden und von dem du dir Rat holen kannst. Jesus gebraucht Menschen, um uns in unseren Schritten zu bestätigen.
  2. Zweitens solltest du auch die Leitung deiner Gemeinde in den Prozess einbeziehen. Denn sie sind die geistlichen Leiter der Gemeinde und für die gesamte Entwicklung verantwortlich. Sie haben auch Eindrücke von Jesus und können helfen, den Knoten zu lösen und neue Möglichkeiten zu finden.

Wenn du selbst in der Gemeindeleitung oder im Ältestenkreis bist, trag deine Last nicht allein. Du wirst überrascht sein, wie gut dir das tut. Die Gemeinde kann sich aufgrund deines Hilferufs auch mal gründlich Gedanken machen über ihre Schwerpunkte, über die Koordination der Freiwilligenarbeit und wie sie generell mit ihren Mitarbeitern umgehen möchte.

3. Der dritte Schritt: Wappne dich für Veränderung

Im Ablösungsprozess ist es auch wichtig zu kommunizieren, dass es völlig in Ordnung ist, wenn es anders läuft als vorher. Also so à la »Ich hab das so gemacht, und es ist voll okay, wenn das jetzt ganz anders gemacht wird.« Die Jugendarbeit ist ja nicht unsere Jugendarbeit, sondern Gottes Jugendarbeit. Das heißt, du durftest das eine Zeit lang machen und jetzt darf das jemand anders übernehmen und die Person bringt die Arbeit einen Schritt weiter.

Also ich feier das, weil ich weiß, die neue Person macht jetzt etwas, das hätte ich nie machen können.

Da geht es dann wirklich darum, die Person in ihrer Persönlichkeit und in ihren Begabungen zu stärken. Damit bevollmächtige ich die Person und es öffnet den Raum den Veränderungsprozess zu feiern und zu sagen, »Hey es ist super, das SOLL jetzt auch anders werden«. Denn wenn es um Berufung geht, dann geht es ja nie darum, dass es genau so weitergeht, wie vorher. Versuche niemals den Platz des Vorigen auszufüllen. Finde deinen eigenen Platz und fülle diesen aus.

Halte Schmerz aus

Ich sehe deinen Herzenswunsch, jemanden anzutrainieren und deine Aufgabe verantwortungsvoll abzugeben. Du versuchst immer wieder Leute zu gewinnen, lockst sie mit kleinen Aufgaben und versuchst, ihnen Verantwortung zu übertragen. Halte es aus, wenn die neue Generation behauptet, sie sei zu beschäftigt und könne sich nicht engagieren. Du kannst nur versuchen, den Vertretern der Generation Z den Perfektionismus auszureden. Ihre Work-Life Balance ist ihnen heilig und wenn sie sich nicht sicher sind, ob sie 100 Prozent geben können, sagen sie halt lieber ganz ab.

Also, warte nicht ewig auf die Veränderung. Möglicherweise musst du jetzt den Mut finden, die Arbeit loszulassen, auch wenn keine Nachfolgelösung in Sicht ist. Gott kann es sich leisten, auch einmal eine Gruppe sterben zu lassen, das musste ich selbst auf die harte Tour lernen.

Du bist nicht der Retter der Welt, diesen Job hat Jesus 🙂.
Dieser Artikel entstand aus der Diskussion im MRJ Team, wie man am besten eine neue Leitung für die Jugendarbeit rekrutiert. Priscilla hat die Frage von einem Jugendleiter zur Teamsitzung mitgebracht, Carola und Esther kannten die Thematik nur zu gut und teilten Wahrheiten aus. Wir sind gespannt, ob du unsere Meinung teilst oder selbst etwas hinzuzufügen hast! Bitte teile deine Gedanken über die Kommentarfunktion mit der Community.

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